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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #60: Februar 17, 2007, 15:06:00
Soweit ich das jetzt auf die Schnelle rekapituliere, wird das Bereitstellen, also der Upload, bestraft und nicht das herunterladen. Aber kann natürlich sein, dass ich mich irre.

IANAL, aber soweit ich weiß, war das früher so. Heute ist in Deutschland auch der Download strafbar, wenn er aus einer "offensichtlich illegalen Quelle" kommt.
_______
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

daveinitiv

Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #61: Februar 17, 2007, 15:09:36
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #62: Februar 17, 2007, 15:29:05
;)
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #64: Februar 17, 2007, 16:03:50
Zudem ist man in den gängigen P2P-Netzen immer gleichzeitig auch Hochlader.
_______
"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare

daveinitiv

Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #65: Februar 17, 2007, 16:13:31
;)

IANAL
...ohne Worte...

Seid froh, dass ihr euch nicht mehr bei AT befindet. Da hätte es wegen solcher Äußerungen wahrscheinlich schon fulminante Psychoanalysen von pete aka <oo> aka Terminal aka Hairfeti aka Hallo … und/oder ZENcom gegeben.  :P :P ;) ;D

Zudem ist man in den gängigen P2P-Netzen immer gleichzeitig auch Hochlader.

Dessen bin ich mir durchaus bewusst. ;) Es geht mir auch mehr um die Theorie oder den theoretischen Ansatz.
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #66: Februar 18, 2007, 01:49:39
Und die sagen, dass sie ihre Häuser offen lassen oder die sagen, dass es komplett anders sein soll als der direkte Nachbar USA?

Beides. Natürlich muss man das alles etwas differenziert sehen. In einer Großstadt lässt dort wahrscheinlich auch keiner einfach seine Wohnung offen stehen (zumindest ist dies auch für mich schwer vorstellbar, aber man ist ja lernfähig). In den kleineren bis mittelgroßen Orten haben die Leute kein Problem mit einer offenen Tür. Das liegt aber nicht an der hier genannten "sozialen Kontrolle", sondern daran, dass es niemanden gibt, der dort einbricht. Auch Häuser, die irgendwo alleine stehen, sind wohl davor sicher.

Es mag nicht alles stimmen, es mag Unterschiede geben, es mag auch überbewertet werden und es ist bestimmt nicht die Erklärung, die eine Diskussion über DRM entschärfen kann.

So, jetzt ist genug dazu, ich wollte hier diese Diskussion nicht führen, weil ich alles was ich dazu sagen könnte, hier nicht schreiben kann und will. Da platzt sonst die Datenbank...

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #67: Februar 18, 2007, 06:45:47
Mensch Leute. ;) Dass das irgendwo oppn Doerp (aufm Dorf) so ist, das ist doch klar. Da schauen die Nachbarn drauf, da bekommen die doch gegenseitig mit, wenn der Joghurtbecher in der falschen Mülltonne landet.
Ich will wissen, ob das irgendwo in der Stadt gemacht wird.
Meine Frage war in diesem Kontext, wo es denn diese unabgeschlossenen Häuser, Wohnungen gibt und zwar ohne die nachbarschaftlich soziale Kontrolle. Dort, wo einfach nur Menschen auf engem Raum zusammenleben, aber keinerlei weiteren Kontakt haben.
Wieso stellst du deine Fragen dann nicht gleich beim ersten mal präziese? Dann könnte man sich viel Schreiberei sparen. Aus deinen vorangegangenen Fragen diesbezüglich geht das nämlich nicht hervor.:
1.
Das Beispiel mit der offenen Wohnungstür gilt aber nur, wenn sich die Bewohner im Haus/in der Wohnung aufhalten. Du glaubst ja wohl nicht im Ernst, tyhr, dass die Bewohner, wenn sie weg sind, die Türen offen lassen bzw. nicht abschließen.
2.
In welchem Land?
Zuerst total unpräzise Fragen stellen und nacher sowieso alles besser wissen. Geht mir auf die Nerven... :P
_______
"Gestern ist mir die Milch runtergefallen. Die war nicht mehr haltbar!"

elafonisi

  • Verbergnix
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #68: Februar 18, 2007, 08:20:52
Und die sagen, dass sie ihre Häuser offen lassen oder die sagen, dass es komplett anders sein soll als der direkte Nachbar USA?

Aus eigener Erfahrung: Ja, Kanada ist komplett anders.
Samstag Nachmittag in Detroit, kein Mensch auf der Straße, du gehst als einziger durch Häuserschluchten zu deinem Ziel, welches nur 15 Minuten (Fußweg) von deinem Parkhaus entfernt liegt. Kein! Amerikaner würde diese Strecke zu Fuß gehen. Die Leute in den Autos gucken dich an, als wärst du gerade vom Mars gefallen. An einer Ampel hält neben dir ein Auto mit zerschossener Windschutzscheibe. Du kommst an deinem Ziel an (Sehenswürdigkeit "Greektown"), bewaffnete Wächter vor den Eingängen :P

Abends, Fahrt durch den Tunnel unter dem Detroit River nach Windsor (Kanada). Du denkst du bist in einer anderen Welt. Menschen auf den Straßen, volle Straßencafes. Selbst am späten Abend kommt kein mulmiges Gefühl auf. Auf dem Rückweg noch schnell in einem riesen Walmart ein paar Sachen eingekauft. Viele Menschen, alle freundlich, keine bewaffneten Wächter.

Nur ein Beispiel von vielen die ich berichten könnte. Es ist kein Problem in Großstädten wie Toronto, Ottawa oder Montreal auch am Abend auf die Straße zu gehen, mach das mal in Memphis, New Orleans oder Housten. Die einizige Großstadt, in der ich mich auch am Abend halbwegs sicher gefühlt habe, war ausgerechnet Chicago.

Sorry, hatte nix mit dem eigentlichen Thema zu tun. :-X

daveinitiv

Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #69: Februar 18, 2007, 22:56:23
Ich versuche noch mal auf die Ursprungsdiskussion zu kommen. Nämlich, ob Steve Jobs sich die Freiheit rausnehmen kann, solche Forderungen zu stellen, solche Vorschläge zu unterbreiten. Dass von einigen hier gesagt wird, er würde scheinheilig fordern, dass die MI die DRM-Beschränkung aufheben will.

Faktisch ist es nun mal so, dass derjenige, der Musik macht, eine Urheberschaft hat. Somit kann er mit dieser Musik machen, was er will. Auf Tonträger bringen und vertreiben, sei es nun durch Verkauf oder durch unentgeltliche Weitergabe. Oder er spielt seine Musik nur öffentlich. Oder macht keins und behält seine Werke für sich.
Natürlich kann er sich an ein Plattenlabel wenden und wenn er gut ist, dann ist dieses Plattenlabel interessiert. Dann veräußert der Musiker quasi die Nutzungsrechte an das Plattenlabel, die Nutzungsrechte gehen in die Verantwortung des Labels über. Die Urheberschaft bleibt aber weiterhin beim Musiker.
Was macht das Plattenlabel nun mit diesen Nutzungsrechten? Natürlich nutzt es sie die, um sie möglichst gewinnbringend einzusetzen. Also werden Tonträger produziert, dementsprechend geworben etc. Und ein Bestandteil ist nun mittlerweile, dass diese Songs auch über das Internet käuflich zu erwerben sind. Und dort werden diese Songs, die Musik durch DRM "gesichert", denn die Plattenlabel haben natürlich das Interesse, dass möglichst viele Leute diese Musik kaufen.
Und da kommen wir dann zum springenden Punkt. Da Apple mit den Songs relativ wenig Gewinn (!= Umsatz) macht und sie höchstens "Tochternutzungsrechte" haben werden, ist das Interesse von Apple wohl eher gering, diese DRM-Gängelung beizubehalten. Denn Apple selbst zieht aus dieser Tatsache nicht einen wirklich großen Nutzen.
Hinzukommen sollte man nicht vergessen -- und das wird in dem offenen Brief ja auch angesprochen --, dass Apple zur Aufrechterhaltung des wirksamen Schutzes durch das DRM einiges an Kraft und Ressourcen verwenden muss. Sei es die Weiterentwicklung, das Reagieren auf gelungenes Umgehen oder Außerkraftsetzens des DRM, dass Softwareupdates auf die Rechner und Devices müssen, alles ein ziemlicher Aufwand, nicht nur logistisch betrachtet. Und da kann ich mir schwer vorstellen, dass Apple das DRM bis aufs Äußerste verteidigt und beibehalten will.
Natürlich kann man diskutieren, ob Apple sich überhaupt mit der Schlange MI ins Bett hätte legen müssen, denn das ist müßig. Zum einen, da es schon geschehen ist und zum anderen, da auch Apple, und das wissen wir alle, ein gewinnorientiertes Unternehmen ist, das natürlich betriebswirtschaftlich die Gewinnmaximierung als erste Priorität hat.

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Jetzt will ich noch mal was zu diesem äußerst misslungen Vergleich, bzw. was aus dem Vergleich wurde, von der abgeschlossenen oder nicht abgeschlossenen Haustür was sagen.

Es wurden ja zwei Länder explizit angeführt, in denen anscheinend die Bewohner ihre Haustüren nicht abschließen. Das eine war Dänemark, das andere Kanada.
Diese Statistik zeigt, dass, betrachtet auf die Anzahl von Einbrüchen auf 1.000 Einwohner, Dänemark an Position Drei und Kanada auf Position Neun rangieren. Also ziemlich weit oben, nämlich in den Top Ten. Was mit den Aussagen der Leute, die das hier gesagt haben, sich nicht richtig, jedenfalls für mich, in Einklang bringen lässt.
Betrachtet man nun die die Wahrnehmung der Bürger einzelner Staaten in Bezug auf die von ihnen erwartete Einbruchshäufigkeit, also die Wahrscheinlichkeit, selbst Opfer eines Einbruchs zu werden, dann findet man Dänemark an Fünf und Kanada an Sieben. Sprich, die Bewohner dieser beiden Staaten fühlen sich recht sicher, in Bezug auf Einbrüche.
Beide Werte korrelieren also in keiner Weise miteinander. Nun kann man Überlegungen anstellen, wie das zustande kommt. Fakt und unumstößliche Tatsache sind die Zahlen zu den Einbrüchen, denn die gehen ja aus der kriminalstatistischen Erhebung hervor. Also muss man sich fragen, warum die Einwohner dieser Staaten in ihrer Wahrnehmung so differieren. Und da kann man nur Thesen und Vermutungen aufstellen. Eine mögliche These ist, dass die Verarbeitung durch die Medien sehr passiv erfolgt, sprich das Problemfeld der Einbrüche taucht in der öffentlichen Wahrnehmung nur äußerst gering auf, andere Verbrechen dafür wesentlich häufiger, so wird der Fokus halt auf diese Verbrechen gelenkt (klappt ja in Deutschland auch sehr gut). Aber das ist nur ein Erklärungs-/Verständnisansatz, es gibt das noch wesentlich mehr mögliche.
Fakt ist aber, dass in Dänemark, als auch in Kanada recht häufig eingebrochen wird. Und hier passt dann der Vergleich von warlord recht gut, auch wenn versucht wurde den Vergleich mit den Beispielen zu verzerren ;). Denn es bildet sich das heraus, was er mit dem Vergleich sagen wollte.
Man muss sich jetzt fragen, warum diese Einbruchshäufigkeit so hoch ist. Liegt es daran, dass in den beiden Ländern genauso wie in allen anderen eingebrochen wird, die Leute auch in den beiden Ländern ihre Türen verschließen und dieses "Nicht-Abschließen" eine dieser "Urban-Legends" ist? Womit dann die These von thyr und matthias widerlegt wären, dass es Ländern gibt, die ohne Abschließen auskommen und dort die Menschen recht friedvoll miteinander leben, jedenfalls das angebliche Nicht-Abschließen sich nicht negativ auswirkt.
Die andere Annahme ist, dass Dänemark und Kanada so weit oben in der Statistik auftauchen, gerade weil die Bewohner ihre Behausung nicht absperren. Das aber wiederum beweist und bestätigt dann ja nur die Theorie/These von warlord, dass ein freier Umgang und wenig kontrollierter Umgang nur dazu führt, dass die Kriminalitätsraten in den Feldern steigen. Was dann ja wieder auf Annahme, dass unrechtmäßige Verbreiten von geschützten Material zunehmen wird, zurückverweist.

Und genau um diesen Sachverhalt ging es mir in meinen Nachfragen und ich kann davon ausgehen, dass wenn wir uns diskussionsmäßig auf so einem Niveau bewegen, dass mich wirkliche Fakten interessieren und nicht irgendwelchen Meinungen. Jeder, der diese Diskussion verfolgt hat, wird mitbekommen haben, auf welchem sachlichen Niveau hier diskutiert wird.

@mathias: Ich habe keinesfalls unpräzise Fragen gestellt, mal ganz davon abgesehen, dass meine Fragen an thyr gerichtet waren, denn ich habe ihn extra zitiert und dann nachgefragt, sondern du hast diese Fragen einfach nicht richtig verstanden, weil dir anscheinen der Kontext nicht ganz klar geworden ist. Irgendwelche Einzelfälle interessieren nicht (es ist völlig offensichtlich und evident, dass es immer Einzelausnahmen gibt) und Aussagen in der Art "Mein Nachbar hat 'nen Bekannten, dessen Freund der Onkel kennt jemanden dessen Oma hat 'nen Hund …" bringen die Diskussion überhaupt nicht weiter, eher bremsen sie. Wenn es dich "nervt", warum antwortest du auf eine Frage, die ich an thyr gestellt habe? Du brauchst hier nichts zu schreiben, keiner zwingt dich dazu, dich mit dem Thread, noch meinen Aussagen oder Fragen auseinanderzusetzen.
Und wenn es dir schon so am Herzen liegt, dann schalte bitte einen Gang zurück und werden nicht persönlich angreifend. Vielen Dank.

<Grund> Typo
« Letzte Änderung: Februar 19, 2007, 12:25:22 von daveinitiv »

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #70: Februar 19, 2007, 08:48:19
@daveinitief: sorry, daß ich nicht auf deinem nivoh disskutieren kann und nicht fähig bin, deine Fragen in den richtigen Kontext zu stellen. Aber persönlich angreifend? Mitnichten. Habe nur erklärt, daß es mich nervt, sich über die Qualität der Antworten zu beschweren, wenn vorher die Fragestellung sehr allgemein gehalten wurde. So wie es dich nervt, wenn einige Forumsteilnehmer scheinbar nicht auf deinem Niveau diskutieren können. Wo ist da der Unterschied? Aber egal. Wusste nicht, daß man hier aus jedem Posting eine Doktorabeit machen muß.

Mathias.
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yjnthaar

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #71: Februar 19, 2007, 10:30:34
@mathias: Bestimmt musst Du das nicht machen mit der Doktorarbeit. Schau mich mal an.  ;D
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Mitmachen und Gewinnen sach ich da nur.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #72: Februar 19, 2007, 22:44:37
Deine vorangegangenen Betrachtungen zu Urheber und Rechteinhaber habe ich mal weggelassen, die sind ja unstrittig so.

Und da kommen wir dann zum springenden Punkt. Da Apple mit den Songs relativ wenig Gewinn (!= Umsatz) macht und sie höchstens "Tochternutzungsrechte" haben werden, ist das Interesse von Apple wohl eher gering, diese DRM-Gängelung beizubehalten. Denn Apple selbst zieht aus dieser Tatsache nicht einen wirklich großen Nutzen.

Ich weiß zwar nicht direkt, auf wen Du abzielst: Das Apple DRM unbedingt behalten will und Jobs nur zur Täuschung andersrum argumentiert, habe ich nie behauptet.

Aber egal:
Sehe ich anders. Stimmt: Direkt macht man kaum Gewinn, in Deutschland wohl sogar Verlust pro Song.

Indirekt aber bindet man die Musik an den iPod und Airport Hardware, ja sogar iPhone.
Natürlich, es ist möglich, die Musik auf CD zu brennen und dann wieder einzulesen. Nur erstens führt das zu Qualitätsverlust, wenn man nicht gerade unkomprimiert importiert. Zweitens ist diese Möglichkeit doch eher theoretischer Natur. Wie viele Kunden werden wohl wirklich wissen und auch abwägen, daß sie so ja auch recht leicht wechseln können und wie viele werden eine iPod kaufen, weil es halt das einfachste ist?

Zu sagen Apple hätte kein Interesse an DRM, halte ich daher für falsch.
Nun kann ich nicht beurteilen, ob man trotzdem vielleicht gewillt ist, DRM-freie Musik zu verkaufen. Deshalb auch kein Scheinheiligkeitsvorwurf.

Ich meine aber, Jobs hat absichtlich diese Diskussionen ausgelöst, um von der einzig relevanten Tatsache abzulenken. Daher: Nebelkerzen.

Zitat
Hinzukommen sollte man nicht vergessen -- und das wird in dem offenen Brief ja auch angesprochen --, dass Apple zur Aufrechterhaltung des wirksamen Schutzes durch das DRM einiges an Kraft und Ressourcen verwenden muss. Sei es die Weiterentwicklung, das Reagieren auf gelungenes Umgehen oder Außerkraftsetzens des DRM, dass Softwareupdates auf die Rechner und Devices müssen, alles ein ziemlicher Aufwand, nicht nur logistisch betrachtet. Und da kann ich mir schwer vorstellen, dass Apple das DRM bis aufs Äußerste verteidigt und beibehalten will.

Stimmt natürlich, ein Aufwand ist es schon. Kann ich aber ebenfalls nicht beurteilen.

Anderer Gedanke dazu:
Das Problem ist vielleicht auch, daß der iPod sicher nicht ewig diesen Marktanteil halten wird können. Da gerät man womöglich schnell ins Abseits, Apple will aber doch offensichtlich auf Dauer ein großer Spieler im Entertainmentmarkt bleiben.

Zitat
Natürlich kann man diskutieren, ob Apple sich überhaupt mit der Schlange MI ins Bett hätte legen müssen, denn das ist müßig. Zum einen, da es schon geschehen ist und zum anderen, da auch Apple, und das wissen wir alle, ein gewinnorientiertes Unternehmen ist, das natürlich betriebswirtschaftlich die Gewinnmaximierung als erste Priorität hat.

Das Mißverständnis habe ich doch schon gegenüber warlord ausgeräumt.

Tatsache ist doch, ganz einfach, daß Apple DRM-Musik verkauft, die an den iPod gebunden ist. Natürlich ist dann Apple der richtige Adressat, nicht die Musikindustrie oder wer auch immer.
 
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Aufs Türenthema will ich nicht mehr einsteigen. Nur eines: Die UN-Zahlen fußen ja wahrscheinlich auf den  nationalen Statistiken, in Deutschland ist das die PKS. Wohwollend formuliert, erfordert jede Zahl darin eine Erklärung, wie sie denn zustande kommt. In anderen Ländern ist das sicher nicht immer besser.
Ist das nicht so, stellt sich dennoch die Frage, wie die Zahlen jeweils zustande kamen.
Wenn man die Zahlen mal als völlig neutral ansieht, dann stellen sich immer noch viele Fragen. Bin bei internationalen Vergleichsstudien wie diesen immer sehr skeptisch (natürlich nicht nur bei diesen, aber doch besonders).

Ein Interesse bei mir hat das aber ausgelöst. Danke auch für den Link. Ich werde mal genauer nachforschen, ob es das Phänomen gibt und inwiefern das erforscht und interpretiert wurde. Fürchte aber das es da keine wissenschaftliche Literatur gibt.

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Zu dem kleinen Disput hier:
Der Eine diskutiert so und der Andere so. Es ist nicht notwendig, deßhalb die sachliche Ebene zu verlassen.
In der Tat hätte ein "bitte Zahlen, keine Anekdoten" zu Beginn viele Beiträge überflüssig gemacht. Das darf auch anmerken, wer will. Aber höflich und sachlich. Das war hier nicht ganz der Fall.

Ganz allgemein - und an alle - kann man auch mal bis zehn zählen, bevor man einen Beitrag über die vermeintlichen Verfehlungen des Anderen verfasst.
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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #73: Februar 19, 2007, 23:21:45
Tatsache ist doch, ganz einfach, daß Apple DRM-Musik verkauft, die an den iPod gebunden ist. Natürlich ist dann Apple der richtige Adressat, nicht die Musikindustrie oder wer auch immer.

In meinen Augen machst Du es Dir und den Konsumentenschützern schon etwas zu einfach, wenn Du nur den letzten in der Verkäuferkette zur Betrachtung zulassen und alle anderen Beteiligten ausblenden willst.

So betrachtet, müsstest Du wohl auch mit unserer Politik zu Drogenbekämpfung zufrieden sein. Da konzentriert man sich auch vornehmlich auf die letzten in der "Handelskette". Ob das wirklich das richtige Ziel ist, wenn man "den ganzen Markt" verändern will, wage ich in beiden Fällen zu bezweifeln.
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Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #74: Februar 20, 2007, 00:19:10
In meinen Augen machst Du es Dir und den Konsumentenschützern schon etwas zu einfach, wenn Du nur den letzten in der Verkäuferkette zur Betrachtung zulassen und alle anderen Beteiligten ausblenden willst.

Nein, nicht gemacht, es ist so einfach. Moralisch gesehen mag Apple nur einen Teil der "Schuld" treffen, geschenkt! Rechtlich ist das was anderes. Es sei denn, die MI hat vertraglich darauf bestanden, daß die Musik wirklich nur auf dem iPod abgespielt wird. Das kann ich aber beim besten Willen nicht glauben, und auch Jobs behauptet ja nur, daß wäre halt der Preis für die Sicherheit, was nur begrenzt glaubwürdig scheint. Aber das hatten wir ja schon.
Eines aber ist doch nun wirklich klar: Apple ist Hersteller und Verkäufer dieses DRM. Apple profitiert davon, weil das DRM ein (schwaches) Dongle an die eigene Hardware ist. Wer sonst soll also der erste Adressat rechtlicher Bemühungen dagegen sein?

Man kann ja streiten, ob diese Bemühungen überhaupt sinnvoll sind, oder gerecht. Wegen dieser Dongelung aber nicht Apple anzugehen, sondern Jemand anderes - das ist so unlogisch; ich weiß nicht, wie man darüber überhaupt diskutieren kann.

Zitat
So betrachtet, müsstest Du wohl auch mit unserer Politik zu Drogenbekämpfung zufrieden sein. Da konzentriert man sich auch vornehmlich auf die letzten in der "Handelskette". Ob das wirklich das richtige Ziel ist, wenn man "den ganzen Markt" verändern will, wage ich in beiden Fällen zu bezweifeln.

Immer diese Vergleiche, die nichts erhellen und nicht passen. Außerdem unterstellst Du mir schon wieder eine Meinung, für die ich nicht den geringsten Anlass gab. Damit muss ich das dann sinnloserweise klarstellen.
Die letzten in der Handelskette sind die Kunden. Die zu belangen finde ich in der Tat, so wie es jetzt passiert, unsinnig und ungerecht. Erst meintest Du Verkäuferkette. Das man die kleinen Dealer bestraft und die Großen kaum je, ist ja nicht so gewollt, sondern nunmal leider unvermeidlich, weil man die Hintermänner eben fast nie erwischt. Deßhalb die Kleinen nicht zu bestrafen, hätte weder Moral noch Logik.
Nun könnten wir auch noch den Drogenkrieg der USA oder die Sinnhaftigkeit der Legalisierung aller Substanzen als Alternativen diskutieren (vielleicht wolltest Du daruf anspielen?), aber ich habe keine Lust dazu, und schon gar nicht in diesem Thread. 
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