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yjnthaar

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #30: Februar 09, 2007, 11:04:27
[..]Wie verhindert man, das dass der Raubkopierer die Musik stiehlt und die Musik abspielt ohne dass der Musiker Geld bekommt.[..]

Gar nicht. Ein Raupkopierer klaut immer, egal wie verballhornt offizielle Kaufdatenträger sind. Inzwischen wird ja von Seiten der MI kräftig zurückgerudert, wie sonst ist die expotenzielle Zunahme ungeschützer Audio CDs in den letzten Monaten zu erklären?

Salve,
Simon
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Mitmachen und Gewinnen sach ich da nur.
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #31: Februar 09, 2007, 12:50:42
Interessantes dazu auch bei Leo:

Deutsche Musikwirtschaft: Jobs ist "scheinheilig"
http://www.fscklog.com/2007/02/deutsche_musikw.html

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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)

yjnthaar

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #32: Februar 09, 2007, 14:34:13
http://www.macworld.co.uk/news/index.cfm?RSS&newsID=17176

...wenn wir schon ne Linksammlung aufmachen.  ;D
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Mitmachen und Gewinnen sach ich da nur.
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #33: Februar 15, 2007, 14:26:13
Jobs Brief findet darin auch Erwähnung. Primär aber macht Bruce Schneier in seinem Kommentar auf ein viel gefärlicheres und grösseres Ziel aufmerksam, das die Konsumentenschützer zu beschiessen hätten: http://www.schneier.com/crypto-gram-0702.html#8

(Es war bei uns ja auch schon Thema. Z.B. hier.)
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #34: Februar 16, 2007, 12:16:04
Scheint allmählich zur Mode bei den Konsumentenschützern zu werden, dass man einfach mal auf den grössten einhaut, auch wenn ers von allen noch am konsumentenfreundlichsten macht. Ein (nicht-Apple) Fall aus der Schweiz:
http://www.nzz.ch/2007/02/16/wi/newzzEY89PVB6-12.html
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Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #35: Februar 16, 2007, 12:32:46
Wenn ich den Artikel lese, hat Swisscom ja angeblich seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt. Dieser Vorwurf kann ja nur den Größten treffen.
Weiß auch nicht, ob man Verbraucherschutzverbände und Kartellämter so direkt vergleichen kann. In Deutschland sind das ganz verschiedene Institutionen.

Aber interessant das diese Probleme (oder zumindest Vorwürfe) mit den Telekommunikationsriesen scheinbar überall zu finden sind.
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"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare

daveinitiv

Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #36: Februar 16, 2007, 13:08:37
<schnipp>
Die Swisscom wird von den Wettbewerbshütern zur Kasse gebeten: Der Telekomkonzern soll 333,37 Millionen Franken Busse bezahlen. Die Swisscom habe im Mobilfunk eine marktbeherrschende Stellung benutzt, um unangemessen hohe Preise zum Nachteil der Endkunden zu erzwingen.<schnapp>

Das tut ehrlich in den Augen weh.

Diese eidgenössischen Totalverweigerer. ;D
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #37: Februar 16, 2007, 13:45:48
Wenn ich den Artikel lese, hat Swisscom ja angeblich seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt. Dieser Vorwurf kann ja nur den Größten treffen.

Mal davon ausgehend, sie hätten wirklich eine marktbeherrschende Stellung (was ich schon für fraglich halte) ist es doch trotzdem eigenartig, wenn der Billigste (oder der am wenigsten Teure) angeschossen wird, er sei zu teuer.
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Florian

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #38: Februar 16, 2007, 14:14:35
Das kann ich nicht beurteilen. Meinte ja nur, daß wenn man einen solchen Vorwurf erhebt, dann logischerweise gegen den mächtigsten (oder größten, wie Du ja schriebst) Markteilnehmer.
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"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #39: Februar 16, 2007, 14:29:11
Meiner Meinung nach eher gegen alle, wenn die anderen noch teurer sind.

Denn dann kann/muss man fairerweise beklagen, dass sie alle zu teuer sind und eine kartellähnliche Sitaution ausnutzen. Aber ein Vorgehen gegen nur einen, und erst noch den Billigsten, nur weil er der Grösste ist, widerspricht wieder meinem Gerechtigkeitsempfinden. Auch wenn ich kein Kunde von Swisscom Mobile, sondern eines Konkurrenzunternehmens bin.
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daveinitiv

Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #40: Februar 16, 2007, 17:57:26
Eben, ich denke auch, dass man ganz scharf zwischen einem möglichen Kartell und einer marktbeherrschenden Stellung differenzieren muss. Und die Frage, die sich stellt, was ist eine marktbeherrschende Stellung oder Position oder was zeichnet sie aus?
Meiner Meinung nach ist der Charakter eine marktbeherrschenden Postion, dass es keine nennenswerten Konkurrenten gibt. Also, es gibt für den Kunden keine wirkliche Alternative, die Wahlmöglichkeiten sind eher theoretischer Natur. So etwas sehe ich mitunter, jedenfalls früher, bei den Stromkonzernen und die Beschränkung auf den Anbieter in der Stadt in der man lebte. Oder bei der Post, wobei sich der Markt ja öffnen musste, oder bei der DB, aber der Telekommunikationssektor ist doch schon lange offen und durchlässiger.
Und wenn ein Unternehmen nun mal verhältnismäßig viele Kunden hat, dann kann man ihnen das doch nicht zum Vorwurf machen. Der Kunde hat ja immer noch die Wahlmöglichkeit, er ist ja nun nicht an das Unternehmen gebunden, wenn es noch andere Optionen gibt.

Genau das ist auch der Aufhängungspunkt, den ich bei der Kritik gegenüber Apple's iTMS und dem iPod sehe. Kein Kunde ist doch gezwungen im iTMS zu kaufen, es gibt doch auch andere Anbieter. Nur, weil Apple's Lösung für den normalen Kunden praktischer ist und einfacher anzuwenden, als bei anderen Musiklademöglichkeiten, das ist doch kein Fehler von Apple.
Da wird in meinen Augen auch dem Kunden seine Mündigkeit und Selbstständigkeit in Form der Eigenverantwortung genommen. Jeder sollte sich mit dem Produkt, das er beabsichtigt zu kaufen, auseinandersetzen. Und es ist eine schnell erfassbare Information, dass es mit einem Umweg verbunden ist, die Musik aus dem iTMS auf einen MP3-Player zu übertragen, der nicht ein iPod ist.
Eine gewisse Analogie gibt es da für mich in der VHS vs. Betamax Geschichte. Obwohl hier ja auch von den staatlichen Organen forciert wurde.

In der Terminierungsbepreisung der Swisscom Mobil, also das Durchleiten von Gesprächen anderer Mobilfunkanbieter und/oder Netze, ist es ja nicht so, dass die Swisscom ihre Stellung ausnutzt, oder es ausnutzen kann, weil sie diese Stellung hat, sondern es sind einfach betriebswirtschaftliche Überlegungen, die jeder andere Anbieter auch stellen könnte. Da gibt es dann für den anderen Anbieter zwei Überlegungen. Entweder es zu unterlassen Anrufe in das bestreffende Netz weiterzuleiten oder aber die Bedingungen zu akzeptieren. Nur, weil Swisscom die Größe hat, sie dafür zu bestrafen, finde ich juristisch und strafrechtlich mehr als fragwürdig (wobei ich die genaue Gesetzeslage der Schweiz nicht kenne).
Denn die Praktik als solche steht den kleineren ja nun auch offen und ist prinzipiell, so wie ich es verstanden habe, nicht verboten.
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #41: Februar 16, 2007, 20:17:07
[..]Wie verhindert man, das dass der Raubkopierer die Musik stiehlt und die Musik abspielt ohne dass der Musiker Geld bekommt.[..]

Gar nicht. Ein Raupkopierer klaut immer, egal wie verballhornt offizielle Kaufdatenträger sind. Inzwischen wird ja von Seiten der MI kräftig zurückgerudert, wie sonst ist die expotenzielle Zunahme ungeschützer Audio CDs in den letzten Monaten zu erklären?

Salve,
Simon

Genau! Jemand der gewillt ist diese kriminelle Energie aufzubringen, wird immer seine Musik aus nicht legalen Kanälen beziehen. Mit Software ist es IMHO das selbe Prinzip.  Die Möglichkeiten sind aufgrund des jetzigen Standes der Technik gegeben. Und sie werden einfach nur genutzt.
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #42: Februar 16, 2007, 21:02:43
Genau! Jemand der gewillt ist diese kriminelle Energie aufzubringen, wird immer seine Musik aus nicht legalen Kanälen beziehen. Mit Software ist es IMHO das selbe Prinzip.  Die Möglichkeiten sind aufgrund des jetzigen Standes der Technik gegeben. Und sie werden einfach nur genutzt.

Wäre schön, wenn es so wäre. Aber das halte ich für Rosafärberei.

Natürlich wird es immer Leute geben, die genügend kriminelle Energie aufbringen, um jeden ausgedachten Schutz zu umgehen. Die gibt es aber in jedem Bereich. Und der Umstand, dass es Kriminelle gibt, dient sonst auch nirgendwo als Begründung, seine Rechtsgüter nicht zu schützen. Ich verzichte auch nicht darauf, meine Wohnung abzuschliessen, mit der Begründung, einen echten Einbrecher kann das sowieso nicht abhalten. Gegen den Gelegenheitsdieb schützt es allemal.

Und genau die dürften es auch sein, welche den Produzenten von immateriellen Gütern den grössten Schaden zufügen. Wenn ich in meinem Umfeld schaue, wie da ohne Skrupel Musik und Software heruntergeladen wird, dann stehen mir die Haare zu Berge. Und ich lebe nun eigentlich wirklich nicht in einem kriminellen Umfeld.
Noch nicht sicher bin ich mir, ob diese Leute ihr Tun gar nicht als Unrecht empfinden oder ob sie das Unrecht wegen der geringen Chancen erwischt zu werden bewusst begehen. Ziemlich sicher bin ich mir aber, dass wenn die Musikindustrie mal grundsätzlich davon ausgeht, dass ihre Kunden betrügen, sie damit nicht wirklich falsch liegt. So traurig und für mich als Mitkonsument erniedrigend das auch sein mag, es ist leider so. Und das kann mir mittlerweile auch niemand mehr ausreden. Und schon gar nicht mit obiger hanebüchenen Argumentation. Es ist in meinem Umfeld so und ich glaube nicht, dass es im Durchschnitt der Gesellschaft anders ist.
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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #43: Februar 16, 2007, 21:16:32
Andersrum gefragt: Wie erklärst du dir den Umstand, dass es Leute wie uns gibt, die eben nicht den illegalen Download als ihr gutes Recht ansehen?
Das mit der Tür lasse ich auch nicht gelten. Es gibt Länder, dort schauen dich die Leute komisch an, wenn du Türen abschließt. Und dort wird auch niemand nur ausgeraubt, weil seine Tür auf ist.
Nein, da spielen ganz andere Gründe eine Rolle und die sind fernab von DRM und anderen Restriktionen.

Leider wird das wieder eine Diskussion, die hier zu nichts führt. Das bereden wir mal beim Bier, oder einer Bionade. ;)
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #44: Februar 16, 2007, 21:37:59
Andersrum gefragt: Wie erklärst du dir den Umstand, dass es Leute wie uns gibt, die eben nicht den illegalen Download als ihr gutes Recht ansehen?
Hab ja nicht behauptet, dass alle Rechtsbrecher sind. Aber die Mehrheit dürfte es sein. Leider.

Zitat
Das mit der Tür lasse ich auch nicht gelten. Es gibt Länder, dort schauen dich die Leute komisch an, wenn du Türen abschließt. Und dort wird auch niemand nur ausgeraubt, weil seine Tür auf ist.
Ja, die gibt es. Nur herrschen leider im Bereich der immateriellen Güter keine Zustände, wie sie bezüglich materiellen Gütern in diesen Ländern herrschen. Und wo das entsprechende soziale Umfeld eben nicht herrscht, ist das Schloss an der Wohnungstür dann halt der Notbehelf.
Nur gegen das Schloss wettern ist nicht. Da müssen dann schon Ideen auf den Tisch, wie man das jetzt fehlende Umfeld errichten könnte, das Schlösser unnötig macht.

Prost.
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