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yjnthaar

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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #31: Januar 29, 2007, 12:54:17
Das habe ich ja auf Seite 1 des Threads schon mal "andiskutiert". Wie dramatisch sich das entwickeln wird, kann man als Laie wohl nicht vollständig abschätzen.
Und auch ein Link: Babyboom im Jahr des Schweins.
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #32: Januar 29, 2007, 13:12:51
Das ist alles ziemlich akademisch bei einem Volk, das mehr als 1 Milliarde Menschen zählt. 470 Mio Leute im Rentenalter (= 65+) stehen dann vermutlich immer noch mehr als 400 Millionen Menschen im Arbeitsprozess gegenüber. Das sind mehr Menschen, als in Europa (inklusive der Neubürger) derzeit arbeiten.

Andererseits: Was soll das im Westen ändern? Gar nichts. Denn die "preiswerte" Lohnproduktion wird dann umso intensiver laufen (noch mehr Arbeiter, die von den Agrarbetrieben rekrutiert werden). Was sich vermutlich ändern wird, ist die Art und Weise wie China intern funktioniert. Denn diese 470 Mio müssen trotzdem was essen, geleidet werden und wohnen, auch wenn sie kein Geld verdienen. Der soziale Sprengstoff ist immens. Denn anders als in Deutschland, werden diese Leute zum großen Teil keine Reserven beitzen um sich über die Runden zu bringen. Da wird der chinesische Staat einschreiten müssen, was wiederum dazu führen wird, daß die Kosten ins uferlose wachsen. Natürlich auch mit höheren Steuern, was die Arbeit verteuert. Dann sind da immer noch die Inder, Russen, oder vielleicht sogar mal Schwarzafrika. Solange, bis wieder alles bei uns ankommt.
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #33: Januar 29, 2007, 13:34:43
Eine ziemlich düstere Prognose, Terrania. Aber bei genauerer Betrachtung könnte genau das passieren.
Die von Dir genannten Probleme sehe ich auch auf China zukommen. Wie sich das alles aber auf Europa auswirkt, ist meines Erachtens aber überhaupt nicht abzuschätzen. Wir hier in zentral Europa müssten viel mehr Geld in Bildung stecken. Unser höchstes Gut ist die schon aufgeführte Innovationskraft und die Entwicklung. Mit reinen Produktionsarbeitsplätzen wird es in nächster Zukunft bei uns recht übel aussehen.
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elafonisi

  • Verbergnix
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #34: Januar 29, 2007, 19:32:04
Ich habe letztens eine beeindruckende Reportage im TV gesehen:

Ein Deutscher Baumaschinenhersteller macht ein Werk in China auf, angeblich um den Chinesischen Markt zu bedienen. Verkauft aber die dort hersgestellten Maschinen auch auf dem Europäischen Markt, natürlich zu den gleichen Preisen wie vorher. Die Chinesen bauen zehn Kilometer weiter eine exakte Kopie des Werkes auf. Die Mitarbeiter der Fabrik gehen nach der Schicht in das Chinesische Werk um ihre Kollegen anzulernen und die erworbenen Kenntnisse weiterzugeben. Der Unternehmer kommt irgendwann dahinter und macht sein Werk dicht. Jetzt produziert er wieder hier und muss sich gegen seine selbst herangezogene Konkurenz erwehren. Den Chinesischen Markt beliefert er natürlich auch nicht mehr. Ein lohnendes Investment zur Sicherung der einheimischen Arbeitsplätze.  :P

Ich wünsche Airbus und allen anderen viel Erfolg mit ihren neuen Werken in China.

Und möge irgendeine Instanz uns vor  Dummheit und Gier der "Manager" bewahren - sonst Gute Nacht!   
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #35: Januar 29, 2007, 19:49:53
Och, da kann ich dich beruhigen. Der Konzern, in dem ich tätig bin, macht auch in China. Sogar im großen Stil. Dummerweise zahlen wir mit unserem Standort seit 3 Jahren drauf und sind immer in den roten Zahlen. Und das nur, weil wir das komplette Know-How, Maschinen und Manpower nach Osten schicken. Ich weiß nicht, wieviele meiner Kollegen bereits "drüben" waren, aber alle kommen wieder und haben nur einen Satz auf den Lippen:"Oh Gott, oh Gott, oh Gott....". Warum? Nun, weil die a) die Umstände, untern denen die Menschen dort Fertigen müssen, niemals einem Sicherheitsstandard entsprechen und b) die für null Investition alles von uns bekommen.

Es ist ein "Zweitwerk". Wie lange noch?

Gegen Wissenstransfer ist nichts einzuwenden. Nein, gerade den ärmeren Ländern sollte sogar massiv unter die Arme gegriffen werden, damit sie konkurrenzfähig werden. Allerdings sollten hier in Europa die Leitwerke für das Know-How und die Innovation bestehen bleiben.
Und man muss nicht um jeden Preis ein Werk in einem anderen Land haben. Konzentriert ein Unternehmer seine Strategie, Gelder und Energie auf einen europäischen Standort, wird er damit auch erfolgreich sein.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #36: Januar 30, 2007, 11:06:49
Tja! War ja zu erwarten.
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #37: Januar 30, 2007, 11:08:31
Kannst Du mal übersetzen?  ;D
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #38: Januar 30, 2007, 11:28:55
Klar doch!

"Diese ultimate Prodükt beschert Freud und Gefühl wie Regen von Sommer an Fruhling-Strand.
Um brzp. zu öffnen elektro post, nur drücken mit Finger recht nach link daruf."

Jetzt wisst Ihr auch, womit ich so mein Geld verdiene. ;D
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #39: Januar 30, 2007, 15:15:56
Köstlicher ripp-off. Nur leider, leider, wird das Teil nicht so cool funktionieren wie das iPhone. Was solls. Der nächste BMWX3 kommt auch aus China. Da sind die BMW-Anbauteile bereits dabei, inklusive Logo. Und das Tolle: Der kostet nicht mal einen Bruchteil des Originals ... Bin gespannt, ob die Apple-Logos zum Aufkleben beilegen!
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #40: Januar 30, 2007, 16:06:09
ich denke, dass China nicht wirklich eine langfristige Gefahr darstellt.

Die haben nämlich Probleme, von denen wir Europäer verschont sein werden.

zunächst einmal die Bildung; um Europa zu überholen, müssten sie das allgemeine Bildungsniveau drastisch erhöhen.
Natürlich arbeiten die Bauern und Tagelöhner für unsere Verhältnisse extrem günstig - aber das ist nur die halbe Wahrheit. Billig mag zwar kurzfristig ganz nett sein, bietet aber keine Perspektive für eine lange Zukunft.

Geiz mag geil sein, aber Geist ist eben noch geiler.

Mittelfristig werden in China die Rufe nach Gewerkschaften lauter werden – und dann ist irgendwann schluss mit Dumping.

Punkt 2.
Ganze Landstriche in china sind verseucht. Das momentane Wachstum frisst Ressourcen und die Entsorgung wird momentan noch russisch betrieben <in-die-Landschaft-kipp>
Irgendwann in 5-10 jahren wird der Dreck entsorgt werden müssen. und das ist teuer…
(und das sag ich nicht als Birkenstock-Schlampe, sondern als VHS-geprüfter Politikwissenschaftler ;))

Punkt 3 - (und das ist in meinen Augen der wichtigste)
Hat schon einmal jemand die demografischen Daten Chinas angesehen?
Seit 30 jahren haben sie dort die ein-Kind-Politik.
Das bedeutet, dass in 20-25 Jahren auf jeden Chinesen 1,3 Rentner kommen.
Niemand wird es wagen können, solch eine Menge von Menschen verhungern zu lassen. Also, schon allein das chinesische Rentenproblem wird derart viele Ressourcen verschlingen, …
Momentan werden solche Probleme noch von den familien aufgefangen - aber wie lange noch?

Ich denke, dass Chine heute schon am Ende ist. Ein Land, dass uns angst machen will, weil es faucht. Ein zahnloser Tiger - im wahrsten Sinne des Wortes.

<edit: Nachdruck>
« Letzte Änderung: Januar 30, 2007, 16:26:10 von tertinator »
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #41: Januar 30, 2007, 16:30:55
Geiz mag geil sein, aber Geist ist eben noch geiler.


Gefällt mir gut! Wäre ein guter Werbespruch.
Hast Du da ein Copyright drauf? Ganz im Ernst - der ist wirklich gut. Den sollte man schützen lassen und teuer an eine Firma verkaufen.
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #42: Januar 30, 2007, 16:31:40
der kommt an mein schaufenster ;)

<Nachtrag:> laut Google kann ich das mit dem Schützen-lassen vergessen ;)
<nochmal Nachtrag:> sollte ich pleite gehen, bewerbe ich mich trotzdem als Texter ;) (Forengeprüft)
« Letzte Änderung: Januar 30, 2007, 16:41:42 von tertinator »
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Florian

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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #43: Januar 30, 2007, 16:47:03
Heissa, die Meinungen gehen ja ganz schön auseinander.

Also, ich sehe durchaus auch massive Probleme auf China zukommen. Habe ich ja auch schon etwas dazu geschrieben, wenn ich mich recht erinnere. Nur sollte man auch nicht meinen, es wäre abzuschreiben. Oder vergessen, welche Probleme auf uns selbst zukommen.
Klar schrumpft die chinesische Bevölkerung langfristig, aber die deutsche noch stärker und vor allem sind wir in der Entwicklung schon weiter während China wirtschaftlich immer noch massiv wächst und so vielleicht ein Polster schaffen kann, daß die Kurve kriegen lässt. Im Vergleich haben wir nämlich die strengere Ein-Kind-Politik, wenn auch ungewollt.  Immerhin ist die Geburtsquote in China noch bei ca. 1,75 Kindern pro Frau (ich weiß, Statistik klingt bescheuert), ein Wert den wir schon vor Jahrzehnten unterschritten haben. Zudem ist die Lebenserwartung noch niedriger und jetzt explodieren auch noch die Raucherzahlen. Zwar relativiert sich das etwas durch den künstlichen Jungs-Überschuss, dennoch sind die Probleme bei uns massiver.

Außerdem sollte man sich nicht nur auf die Wirtschaft konzentrieren. China ist schon eine Gefahr, muss es nicht erst werden. Tibet hält man nach wie vor völkerrechtswidrig besetzt, in Zentralasien und im russischen fernen Osten schafft man durch Siedlungspolitik neue Fakten, man schießt Raketen in den Weltall, droht Taiwan ständig mit Invasion, rüstet auf wie einst die Sowjetunion (oder die USA...) und hält sein Hand aus Ölinteressen über Völkermörder. Die Europäer sollte diese strategische Verschiebung vielleicht einmal analysieren, die einzigen die da dagegen halten könnten sind ja mal wieder unsere transatlantischen Freunde.  
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #44: Januar 30, 2007, 17:18:14
um Europa zu ?erholen, m?sten sie das allgemeine Bildungsniveau drastisch erh?en.

Ich weiß nicht wie das Niveau von chinesichen oder indischen Hochschulen ist, aber bei je 3 Millionen Absolventen (Quelle) werden schon welche dabei sein, oder?

Siehe auch:
http://www.handelsblatt.com/news/printpage.aspx?_p=200051&_t=ftprint&_b=1213683