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Bloggen kann gefährlich werden ...
Januar 05, 2007, 22:36:46
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,458039,00.html

Es wird Zeit, daß man den "Schlitzaugen" die Grenzen aufzeigt. Zuerst der Rippoff des Shuffle mit anschliessender Klage, und dann das.
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daveinitiv

Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #1: Januar 06, 2007, 03:09:47
Dass da etwas völlig verzerrt ist, erscheint wohl den meisten mehr als offensichtlich.

Es wird Zeit, daß man den "Schlitzaugen" die Grenzen aufzeigt.

No comment!
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #2: Januar 06, 2007, 10:56:17
Der Pawlowsche Reflex funktioniert! ;D
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #3: Januar 06, 2007, 17:48:30
Der Pawlowsche Reflex funktioniert! ;D

 ;)(ohne Worte)
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #4: Januar 06, 2007, 17:58:35
Das alles ist ein grosses Spiel  ;D

Habe aber den Eindruck, dass sich mehr und mehr manche nicht mehr an die Spielregeln halten ???

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #5: Januar 06, 2007, 18:04:44
Welche Spielregeln? Nach chinesischen "Spielregeln" ist das völlig ok. Schließlich ist das "Nachbauen" in dieser Kultur eine Ehre. Nur überall anders ist das eben nicht so, und schlicht im besten Falle Produktpiraterie. Im schlimmsten Falle kostet es Arbeitsplätze im Westen. Was allerdings eine echt neue Qualität ist, das ganze auch noch juristisch zu legitimieren. DAS ist wirklich nicht mehr zu überbieten.
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #6: Januar 06, 2007, 18:16:53
...Im schlimmsten Falle kostet es Arbeitsplätze im Westen...

Eben !!!

Jochen
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #7: Januar 06, 2007, 18:51:27
„Es braucht schon sehr viel chuzpe das einerseits in China munter kopiert wird, und Klagen europäischer oder amerikanischer Firmen in die Rundablage eingeordnet werden. Andererseits aber chinesische Firmen das Recht benutzen wollen um in Europa (welche wie auch immer gearteten Interessen) durchzusetzen.

Überspitzt ist es in etwa so das ein Kriegsverbrecher seine Liebe zum Rechtsstaat; und der dazugehörigen Gerichtsbarkeit, immer dann urplötzlich entflammt wenn er vor dem internationalen Gerichtshof in den Haag geschleppt wird, und es zur Abwechslung um seinen Kopf geht ;)

(P. S. alles in Anführungsklammern; will ja nicht verklagt werden)
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #8: Januar 06, 2007, 19:50:48
Klasse Vergleich, Dale. Man könnte allerdings schon was dagegen machen: Einfach keine Produkte "Made in China" mehr kaufen. Das blöde ist allerdings, daß inzwischen fast alle da fertigen lassen ...

Das mit den Arbeitsplätzen war übrigens nicht verharmlosend gemeint. Das war blanker Sarkasmus.

"Wir sollten uns nicht darüber aufregen, daß uns China alles nachmacht. Wir sollten viel besorgter darüber sein, daß uns irgendwann China alles vormacht." Aus TEMPO (nicht ganz wörtlich ...) Davor habe ich persönlich inzwischen noch mehr Angst ...
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #9: Januar 06, 2007, 23:28:00
... Davor habe ich persönlich inzwischen noch mehr Angst ...

Man sieht wie schnell auch der "zivilisierte" Mensch unsicher wird, wenn Prozesse ablaufen, mit denen er keine Erfahrung hat  ;)

Man muss sich mal fragen, ob man da nicht immer reflexhaft reagiert, ich nehme mich da nicht aus.

Geschichtlich ist es halt so, dass immer "Weltreiche" zusammenbrachen und in der Natur ist es auch so, dass das Alte von dem Jungen verdrängt wird.

Mittlerweise ist es aber doch so, dass die ehemaligen Konkurrenten die gleichen wirtschaftliche Probleme haben wie wir. Ich denke da u.a. an Japan.

Die asiatische wirtschaftlich aufstrebenden Länder brauchen auch die westlichen Länder als Absatzmärkte  ???

Nur mal so als Gedankenspiel, habe keine Volkswirtschaft studiert.

Allerdings funktioniert das nur, wenn man die Spielregeln der wirtschftlichen Abläufe einhält.

Daneben kann die Zukunft auch durch andere Ereignisse bestimmt werden, z. B. Katastrophen, Religion usw.
Ich bin mir auf Grund der Geschichte nicht sicher, ob der zivilisierte Mensch so zivilisiert bleibt, wenn sein Handeln durch dramatische Ereignisse beeinflusst wird.

Jochen
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Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #10: Januar 06, 2007, 23:31:12
Ich bin mir auf Grund der Geschichte nicht sicher, ob der zivilisierte Mensch so zivilisiert bleibt, wenn sein Handeln durch dramatische Ereignisse beeinflusst wird.

Und ich bin mir schon gar nicht erst sicher, ob er überhaupt so zivilisiert ist.  ;)
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

daveinitiv

Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #11: Januar 07, 2007, 01:02:28
Prinzipiell ist doch erst immer die Frage zu klären, ob für die kopierten Produkte ein Gebrauchsmuster- oder Patentschutz vorliegt. Und hier wird es es schon schwierig. Was ist ein Plagiat, was ist eine Kopie, was ist ein ähnliches Produkt? Wann wurde das Patent oder das Gebrauchsmuster eingereicht?
Im vorliegenden Fall tauchten die Busse von Zonda im März 2005 auf, MAN, respektive Neoplan, meldete das Patent auf das Design im August 2005 an. Da liegen in dem Fall schon ein paar Monate dazwischen.

Wie es in anderen Fällen aussieht, weiß ich nicht, möglicherweise gibt es gar keinen beantragten Schutz. Ob das Kopieren jetzt moralisch in Ordnung ist, steht auf einem anderen Blatt, das aber mit der juristischen Wertung nichts zu tun hat.
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #12: Januar 07, 2007, 01:03:48

Mittlerweise ist es aber doch so, dass die ehemaligen Konkurrenten die gleichen wirtschaftliche Probleme haben wie wir. Ich denke da u.a. an Japan.

[

Japan ist in diesem Zusammenhang ein interessantes Beispiel, da es (vor allem in den 80er Jahren) sich vorwerfen lassen musste "Nachahmer" zu sein. Und Japan ist teilweise noch eine sogenannte gelenkte Volkswirtschaft (also spielt auch hier wie in China der Staat bei wirtschaftlicher (Groß-)Entwicklungen eine Rolle). Aber Japan hat sich dabei immer nur von technischen Errungenschaften anderer Länder inspirieren lassen; dann aber vollkommen eigenständige technische Lösungen hervorgebracht die ihre heutige technische "Vormachtstellung" auszeichnet. Die derzeitigen Probleme haben sie vor allem durch Überalterung der Gesellschaft bei gleichzeitigem Rückgang der Geburtenziffer. Beides Probleme mit dennen China in absehbarer Zeit nicht zu kämpfen haben wird.




Die asiatische wirtschaftlich aufstrebenden Länder brauchen auch die westlichen Länder als Absatzmärkte  ???



Das ist zwar logisch. Aber genauso logisch ist die Forderungen der Hilfsorganisationen an die Pharmaindustrie; doch bitte schön stark verbilligte Arznei für Aids-Kranke auf den afrikanischen Markt zu bringen, da sie ja wohl auch kein interesse daran hätten das Leben von ca. 850 Millionen potentielle Kunden (also einen riesigen Absatzmarkt) zu gefährden. Aber hat die Pharmaindustrie dies (in nennenswertem Umfang) getan: Nein.
« Letzte Änderung: Januar 07, 2007, 01:09:46 von Dale »
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #13: Januar 07, 2007, 10:32:59
Beides Probleme mit dennen China in absehbarer Zeit nicht zu kämpfen haben wird.
Tja, was ist absehbare Zeit? Die gesellschaftliche mag der wirtschaftlichen Entwicklung ganz leicht hinterher hinken. Aber ich denke, sie läuft im gleichen Tempo ab. Den Spagat zwischen zunehmendem Wohlstand und hoher Geburtenrate hat bis jetzt noch kein Land geschafft. Und ich habe da auch keine riesige Angst, dass ihn China schaffen wird.

Zitat
Das ist zwar logisch. Aber genauso logisch ist die Forderungen der Hilfsorganisationen an die Pharmaindustrie; doch bitte schön stark verbilligte Arznei für Aids-Kranke auf den afrikanischen Markt zu bringen, da sie ja wohl auch kein interesse daran hätten das Leben von ca. 850 Millionen potentielle Kunden (also einen riesigen Absatzmarkt) zu gefährden.
Hier kommt "die absehbare Zeit" schon eher zu tragen. Denn wer glaubt tatsächlich, dass sich diese 850 Millionen in absehbarer Zeit tatsächlich in Kunden verwandeln könnten? Ein verträumter Idealist einer Hilfsorganisation womöglich. Eine real kalkulierendes Pharmaunternehmen sicher nicht.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bloggen kann gefährlich werden ...
Antwort #14: Januar 07, 2007, 12:08:19
Die derzeitigen Probleme haben sie vor allem durch Überalterung der Gesellschaft bei gleichzeitigem Rückgang der Geburtenziffer. Beides Probleme mit dennen China in absehbarer Zeit nicht zu kämpfen haben wird.

Nun bin ich nicht der China-Experte, aber nach allem, was ich so gelesen habe, ist das Gegenteil der Fall. Folge der Ein-Kind-Politik, auch wenn natürlich die tatsächliche Geburtsquote höher liegt. Der Vorteil der chinesischen Wirtschaft liegt wohl eher darin, daß einerseits noch viele Millionen Bauernkinder billig anzuheuern sind und andererseits die Alten sowieso nichts kosten, da sie was Wirtschaft und Politik angeht weitgehend unversorgt bleiben.
Trotzdem zeichnet sich hier wohl schon ab, daß dieses Wachstum nicht ewig so weitergehen kann. Natürlich ein ebenso interpretierbarer Begriff wie "absehbare Zeit". :) Glaube aber, im nächsten Jahrzehnt wird man schon massive Auswirkungen sehen.

Ganz sicher aber sind andere gewaltige Problemdrücke entstanden. Soziale Unruhen auf lokaler Ebenen, jedes Jahr Hunderte wenn nicht Tausende, könnten sehr wohl irgendwann einmal ins Chaos führen. Zudem hat die Zentralgewalt schwer zu kämpfen die korrupten Provinzkader in die Schranken zu weisen.
Noch schlimmer sieht es mit den Umweltproblemen aus. Wenn nicht ganz China zur verseuchten Kloake verkommen soll, wird man auf einige Wachstumsprozente verzichten müssen oder gar einen Rückschritt hinnehmen müssen. In Peking hat man das ja selbst eingesehen und sieht auch sonstige Boom-Risiken und will das Wachstum deßhalb ja auch verlangsamen. Nur, siehe oben, vor Ort kommt davon wenig an. Ist ja bei uns auch so, daß sich niemand an die Verlautbarungen und Wünsche der Politik hält, wenn nicht unbedingt nötig.


Die asiatische wirtschaftlich aufstrebenden Länder brauchen auch die westlichen Länder als Absatzmärkte  ???

Natürlich. Gerade wenn sie auch mal hochpreisige oder komplexere technische Produkte verkaufen wollen und das ist ja durchaus der Fall. Es sei denn die Europäer machen so weiter und versinken in der Bedeutungslosigkeit.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.