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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1140: April 12, 2016, 08:05:46
Mich nicht.
Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1141: April 12, 2016, 09:27:01
Mich auch nicht. Software-Entwicklung ist einfach nicht die Domäne der Deutschen. Das ist ganz gut so, wenn’s um sowas geht.

Allerdings mache ich mir deshalb Riesensorgen über die deutsche Industrie und die Automobilindustrie im besonderen - da hängen wahnsinnig viele Arbeitsplätze dran.
Siehe auch mein Blog: http://www.twenty-first.de/ipad/germany-problem-software/
und hier: http://www.twenty-first.de/ipad/car-industry-dark-future-digitally/
 
Die haben den (digitalen) Anschluss schon lange verpennt. Das merkt man - fürchte ich - erst, wenn’s zu spät ist. #neuland.
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1142: April 12, 2016, 10:57:23
Ich kann nicht beurteilen, ob die deutschen Autobauer tatsächlich den digitalen Anschluss verpasst haben.

Falls es aber auf diesem Bereich etwas nachzuholen gibt, ist dass doch schnell erledigt. Soft- und Hardware kommt doch sowieso von Drittanbietern und die paar Fachleute, die's braucht um das Zeugs in die Kisten einzupflegen, sind doch schnell bem Mitbewerber abgeworben.

Ich finde es übrigens gut, dass mein Mercedes keine Daddelkiste ist. Mir gefällt es außerordentlich gut, dass es für jede wichtige Funktion nicht nur einen Menüpunkt sondern auch einen beschrifteten Schalter gibt.

Florian

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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1143: April 12, 2016, 17:40:19
Ich glaube nicht, dass es an deutschen Experten mangelt. Stellt sich aber die Frage, ob die sich für nicht besonders gut bezahlte Arbeit ihrem Metier unmöglich machen lassen wollen. Das ist nämlich i.d.R. sehr überwachungskritisch.

Und beim Bundestrojaner sind einfach die Entscheidungswege zu lang und Sonderwünsche zu viel gewesen. Wenn Politiker mitreden, sitzen eben nicht nur Fachmänner am Tisch. Ist so, ohne generelle Politikerschelte.
In den USA fragen NSA und co. nicht lange, sondern entwickeln das mit ihren riesigen Geldtöpfen einfach selber bzw. heuern an. Bei Verfolgung von kriminellen Tor-Nutzern half offensichtlich eine Uni - hierzulande unvorstellbar.

Nicht das die USA nicht auch viel Bürokratie hätten, aber die Dienste haben ja schon traditionell (Narren)Freiheit.


Zu den Autos: Ich dachte viele digitalen Spielereien sind hierzulande entstanden oder kamen zumindest zuerst in der deutschen Oberklasse?
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1144: April 12, 2016, 17:54:59
Das mit den digitalen Spielereien stimmt nur bedingt. Es geht aber vielmehr um den derzeitigen status quo. Und da hinkt die deutsche Landschaft komplett hinterher - auch wegen der deutschen Überzeugung dass "digital" im Auto nichts zu suchen hat. Einfach mal hier das Commentariat lesen: http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/auto-verkehr/daimler-vernetzt-neue-mercedes-e-klasse-wie-kein-auto-zurvor-14169875.html
Man schaue sich mal einen Ford Focus an und seine digitalen Assistenten. Das was der schöne Focus drin hat, ist schon jedem Mercedes vom letzten Jahr überlegen, und zwar sowohl von der Bedienung als auch von Preisgefüge. Dasselbe im Benz würde vermutlich das 4-5fache kosten. Ich bleibe bei meiner Meinung. Der deutsche steht auf Kriegsfuss mit "digital". Das mag sich ändern, aber langsam. Aber Fakt ist, dass sowas wie Photoshop oder auch nur ein Smartphone Betriebssystem Made in Germany eher nicht existiert und vermutlich auch nie existieren wird. Das ist für mich die Messlatte. Und die unterschreiten die deutschen Entwickler mit schöner Regelmäßigkeit. Und die, dies könnten, sind schon lange in Silicon Valley.
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Florian

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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1145: April 12, 2016, 18:12:46
Okay, kenne mich da nicht so aus. Ich brauche/will eigentlich nur die wesentlichen Sicherheitsfunktionen, sehe mich aber nicht generell als technik-feindlich. Nur überwachen lassen ohne Vorteil will ich mich nicht und das z.B. Tesla ungefragt Updates unterschiebt, finde ich an sich auch nicht prickelnd. Natürlich weiß ich bei Offline-Autos auch nicht, was in der Werkstatt genau eingespeist wird, logisch… aber da hat man noch ein bisschen die Wahl (ausser man legt auf Garantie einen Wert. :))

Ich denke die verbreitere Skepsis liegt v.a. am Altersschnitt in Deutschland und ja, was die Überwachung angeht natürlich auch an unserer Geschichte. Aber das legt sich ja gerade gewaltig dank Facebook und co.

Und wie gesagt: Die guten Leute können sich überall den Arbeitgeber aussuchen, aber bei uns extrem. De facto kriegt man keine mehr zum Normaltarif. Ist ja schon im Handwerk oft Wahnsinn. Aber was im IT-Bereich teilweise abgeht - klar, dass da nur noch Siemens und co. mithalten können oder eben US-Firmen mit ihren Niederlassungen hier.
Sicher gibt es auch das mittlerweile so genannte digitale Prekaritat. Die Schere geht auch hier auf.
« Letzte Änderung: April 12, 2016, 18:18:50 von Florian »
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1146: April 13, 2016, 06:58:40
In diesen Geschichten halte ich mittlerweile alles für möglich. Von Unfähigkeit bis Absicht. Könnte ja auch sein, dass die sich absichtlich "dämlich" anstellen, damit sie argumentieren können: "Seht ihr? Wir können das nicht selber entwickeln und müssen das einkaufen". Um dadurch ihren damaligen Einkauf nachträglich zu rechtfertigen und in der Zukunft wieder einkaufen zu dürfen.
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1147: April 13, 2016, 07:10:54
An Absicht glaube ich nicht.
Die Weitsicht und Intelligenz von Managern wird einfach völlig überschätzt. Die Leute denken immer, bei den Einkommen müssen die einfach was drauf haben und können deswegen auch weiter denken als andere und ihre Entscheidungen sind von einer unglaublichen Weitsicht geprägt.
Alles Unsinn.
Die Dauer einer Anstellung eines Managers in einem Unternehmen und die Art wie er dort bezahlt wird, verbieten ihm eigentlich langfristig sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
Es wäre interessant zu wissen, wie lang ein Top-Manager durchschnittlich in einem Unternehemn bleibt. Ich vermute mal, dass die Zeit eindeutig zu kurz ist, um heute eine Ausgabe zu tätigen, die sich vielleicht erst in drei Jahren beginnt zu rechnen und noch mal zwei Jahre später tatsächlich schwarze Zahlen schreibt.
Der selbe Manager kann mit der Auslagerung einer Entwicklungsabteilung schon zum nächsten Quratalsende glänzen.
Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1148: April 13, 2016, 07:51:43
Muss ich Fränk recht geben. Schon das Wort Manager zeigt ja, um was es sich handelt. Keine Inhaber, oder Unternehmer, sondern Leute die was "managen" und das ohne ohne Herzblut etc. Da geht es zu 90% um die Kohle und sonst gar nichts. Man sieht das beim Manager-Karussell mit Leuten wie dem "glücklosen" Hartmut Mehdorn. Der Mann hat weder bei DASA, Heidelberger, der deutschen Bahn, Air Berlin etc. BER irgendwas gerissen. Gar nichts. Der Mann war von einer geradezu begeisternden Unfähigkeit. Und in Deutschland gibts eine ganze Menge von dieser Sorte. Arrogante Emporkömmlinge (gerne bei SIEMENS, Daimler oder VW gesehen), die in den 8-16 Monaten, die sie einem Unternehmen vorstehen selten was reissen. Da muss man froh sein, dass sie nicht größte Werte vernichten. Mehdorn ist allerdings das beste Beispiel für Kapitalvernichter par excellence.
Und nein: den Bundestrojaner würden die Deutschen schon gerne selbst als leuchtendes Beispiel deutscher Software-Kunst präsentieren wollen. Allein, niemand kauft ihnen das ab, deshalb mach ich persönlich mir auch keinen Kopf um den "Bundestrojaner". Ich persönlich würde ihn allerdings bei den Israelis in Auftrag geben ...
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1149: April 13, 2016, 08:33:07
Ich bezog mich jetzt nicht auf die Manager in Unternehmen (in dem Bereich stimme ich euch zu), sondern auf die Eigenentwicklung des Bundestrojaners durch das BKA selber.
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1150: April 13, 2016, 08:44:48
Trotzdem: auch die "Entwickler" im BKA sind mit einer gesegneten Selbstüberschätzung ausgerüstet, Motto "Wir schaffen das" ;)
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1151: April 13, 2016, 09:14:20
Ich bezog mich jetzt nicht auf die Manager in Unternehmen (in dem Bereich stimme ich euch zu), sondern auf die Eigenentwicklung des Bundestrojaners durch das BKA selber.

Da kommt dann noch hinzu, dass die beteiligten Staatsbediensteten gar keine Chance haben ihr Gehalt durch Leistung aufzubessern, die müssen ihre Dienstjahre nur irgendwie voll bekommen.
Und alles, was in den privaten Sektor ausgelagert wird, muss am Ende von einem Beamten oder sogar Politiker abgesegnet werden.... es gibt keine ungünstigere Umgebung für sinnvolle Entwicklung von Produkten/Softwaren.

Florian

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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1152: Mai 01, 2016, 17:24:01
Geheimgericht stoppt exakt 0% der Anträge auf Auslandsüberwachung seitens FBI und NSA.
http://www.sueddeutsche.de/digital/geheimdienste-us-geheimgericht-stoppt-keinen-einzigen-ueberwachungsvorgang-1.2975388
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Re: Ich sehe was Du nicht siehst / Behörden-Trojaner
Antwort #1153: Mai 01, 2016, 23:24:52
Die Studie untersucht, wie sich der Zugriff auf potenziell "verdächtige" Wikipedia-Artikel nach den durch Edward Snowden enthüllten Massenüberwachungen entwickelte. Die beteiligten Forscher registrierten nicht nur einen unmittelbaren Einbruch der Zugriffe auf sicherheits- oder terrorrelevante Themen im Juni 2013, sondern fanden auch Hinweise auf eine längerfristig abschreckende Wirkung.
Zum ersten Mal konnte laut den Forschern somit auf Grundlage von Wikipedia- und allgemeinen Web-Traffic-Daten gezeigt werden, welchen Einfluss staatliche Überwachung auf Online-Aktivitäten inklusive des Zugangs zu Wissen und Informationen über das Internet hat.
Da 50 Prozent der Internetnutzer Wikipedia als Informationsquelle nutzen und die englischsprachige Seite über 500 Millionen Zugriffe monatlich verzeichnet, betrachten die Forscher die Zugriffszahlen als ausreichend aussagekräftig für eine solche Studie.
… Die empirische Studie belegt damit die These von Datenschützern und Chilling-Effekt-Forschern, wonach Überwachung das individuelle und kollektive Verhalten von Menschen deutlich verändert, indem sie Furcht, Selbstzensur und Konformität fördert.
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-belegt-Selbstzensur-von-Internetnutzern-nach-Snowden-Enthuellungen-3194816.html