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Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #15: November 06, 2006, 12:29:34
Komm mir nicht mit T-Com und funktionierendem Wettbewerb.

Darauf wollte ich nicht im mindesten hinaus. ;D

Zitat
Ja, die Zuverlässigkeit der analogen Leitungen ist (noch) ganz gut, wobei die aber noch hauptsächlich aus der Zeit vor der Privatisierung stammen.

Bedenkenswert.

Trotzdem bietet der Wettbewerb Vorteile gegenüber staatlicher Planwirtschaft. Muß halt schlau mit den richtigen Regeln reguliert werden. Als Bereich ohne funktionierenden Wettbewerb sind ja gerade Strom und Bahn in der Diskussion. Ich war halt auf der Suche nach einem Vorbild, wo die Überführung aus einem Monopol in den Wettbewerb, relativ zu anderen "Deregulierungen", gut gelaufen ist, auf das deutsche Festnetz gekommen.
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #16: November 06, 2006, 12:35:24
Wäre das eine Idee? Der Staat bestellt bei Infrastruktur, die sinnvoll nicht mehrfach angeschafft wird (Strom-, Schienen-, StraßenNetze, Mautsysteme, etc.) bei der Industrie eine Ausfallsicherheit von 99,x %. Jährliche Auschreibung sorgt für Wettbewerb, Konventionalstrafen, Haftungregeln, o.ä. sorgen für das gewünschte Ergebnis.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #17: November 06, 2006, 12:35:53
@alle, kann ich wohl schreiben. :)

Ich will Privatisierungen nicht das Wort reden, meine aber diese im Strombereich jetzt für den Stromausfall verantwortlich zu machen, zeigt das gleiche Kurzfristdenken und voreilige Entschlussfassen, daß den Managern hier vorgeworfen wird. :)

Etwas provokant? Mag sein. Es ist aber doch kaum zu beurteilen.

Ob ein Wettbewerb im Strommarkt per se nicht möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Tatsache ist aber natürlich schon, daß man es hierzulande versaut hat. Und zwar teilweise auch mit voller Absicht... und hier spielen die staatlichen Anteile eine höchst negative Rolle, denn wer will seine noch gehaltenen Anteile bei Niedrigkursen verkaufen oder ausländischen Firmen den Weg öffnen? Hier liegt auch ein Hund begraben.

Es fehlt also an der klaren Entscheidung, dem klaren Schnitt. Die Mischform scheint mir ein größeres Problem als die Reinformen, sei's die eine oder andere.
Siehe auch VW oder EADS!

Zum Quartalsdenken habe ich ja meinen Teil gesagt - in diesem Bereich ist es natürlich fatal. Ich würde aber nicht sagen, daß man dazu gezwungen ist, auch heute nicht. Gerade die großen Stromanbieter müssen schließlich strategisch planen. Dem Unternehmen und auch den Aktionären ist nicht gedient, wenn es zu Ausfällen kommt und jede versäumte Sanierung kostet am Ende nur noch mehr. Das wissen auch die Anteilseigner. Natürlich reagiert die Börse oft übermäßig, langfristig juckt das aber nicht. Gerade in der Energiebrache sitzen Dinos, die es eigentlich wissen müssten.

Außerdem werden ja auch gigantische Investments in dieser Branche, etwa in Ölfelder oder Kraftwerke sich erst in vielen Jahren auszahlen. Getätigt werden sie trotzdem. So ganz ausgeschlossen ist Langfristdenken also nicht.


Die Strassen sind noch staatlich, ist's da wirklich besser?

Bin mit solchen Pauschalurteilen deßhalb immer vorsichtig.


Noch ein Satz zur Telefonbranche:
Wer glaubt, zu Zeiten der Staatspost war es besser, der ist jung oder sehr vergesslich.
_______
Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #18: November 06, 2006, 12:43:16
Ein Bekannter von mir arbeitet bei der Telekom.
Er ist einer von denen, die in den Kästen auf der Strasse, die Leitungen schalten.
Er hat mir vor Kurzem sehr glaubhaft versichert, daß bei einem Anbieterwechsel, er bzw. die Telekom nichts anderes machen als diese Schaltung durchzuführen.

Ja, das ist im Prinzip nichts Wildes und es liegt auch nie an diesen Leuten. Die erwähnte DSL-Sperre war auch nur im System eingetragen und hatte keinen technischen Hintergrund. Das Problem liegt dann immer beim "Service" und beim Zusammenspiel von mehreren Firmen. Hier wird meiner Meinung nach absichtlich geschlampt und zwar bei den Entscheidungsträgern. Wenn man sich nur die "Schnittstelle" zwischen T-Com und Drittanbietern anschaut, das läuft alles im Computer-System ab. Komischerweise liefert das T-Com-System nach außen bei Problemen keine vernünftige Fehlermeldung, manchmal sogar widersprüchliche Angaben, ein T-Com-Mitarbeiter, der in die eigenen Daten schauen kann, bekommt was ganz anderes angezeigt. Das ist meiner Meinung nach eine absichtlich schlampig organisierte Schnittstelle.

Trotzdem bietet der Wettbewerb Vorteile gegenüber staatlicher Planwirtschaft. Muß halt schlau mit den richtigen Regeln reguliert werden.

Da stimme ich Dir zu. Beide Extreme sind nicht gut.

Zitat
Ich war halt auf der Suche nach einem Vorbild, wo die Überführung aus einem Monopol in den Wettbewerb, relativ zu anderen "Deregulierungen", gut gelaufen ist, auf das deutsche Festnetz gekommen.

OK, so gesehen, gebe ich Dir Recht. :)

Zum Quartalsdenken habe ich ja meinen Teil gesagt - in diesem Bereich ist es natürlich fatal. Ich würde aber nicht sagen, daß man dazu gezwungen ist, auch heute nicht. Gerade die großen Stromanbieter müssen schließlich strategisch planen. Dem Unternehmen und auch den Aktionären ist nicht gedient, wenn es zu Ausfällen kommt und jede versäumte Sanierung kostet am Ende nur noch mehr.

Ja, dem Unternehmen und langfristigen Aktionären schadet sowas und die haben auch ein anderes Interesse.
Manager sind aber nicht dazu da, dem Unternehmen oder langfristigen Aktionären zu dienen, sonst wären sie keine Manager sondern Unternehmer geworden. ;)

Zitat
Noch ein Satz zur Telefonbranche:
Wer glaubt, zu Zeiten der Staatspost war es besser, der ist jung oder sehr vergesslich.

Das glaube ich bestimmt nicht. :)
Die T-Com führt nur die "Tradition" so gut wie möglich weiter.
_______
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #19: November 06, 2006, 13:25:53
Er hat mir vor Kurzem sehr glaubhaft versichert, daß bei einem Anbieterwechsel, er bzw. die Telekom nichts anderes machen als diese Schaltung durchzuführen.
Die Schalten vom "Anbieter Telekom" auf den "Anbieter Arcor" und das war's.

War mir immer schon ein bisschen schleierhaft, wie das eigentlich genau funktioniert. Und so ganz klar ist es mir auch jetzt noch nicht.
Also ist es im Prinzip so, dass alle genau das gleiche Produkt erhalten. Und die tatsächliche Dienstleistung wird auch von den genau gleichen Leuten erbracht, denn es gibt eigentlich nur einzigen Leistungserbringer, die T-Com. Das einzige was sich unterscheidet, ist der Briefkopf auf der Rechnung? Oder ist nur die letzte Meile noch T-Com und die übrigen Anbieter unterhalten eigene Fernnetzwerke?
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #20: November 06, 2006, 13:30:40
War mir immer schon ein bisschen schleierhaft, wie das eigentlich genau funktioniert. Und so ganz klar ist es mir auch jetzt noch nicht.
Also ist es im Prinzip so, dass alle genau das gleiche Produkt erhalten. Und die tatsächliche Dienstleistung wird auch von den genau gleichen Leuten erbracht, denn es gibt eigentlich nur einzigen Leistungserbringer, die T-Com. Das einzige was sich unterscheidet, ist der Briefkopf auf der Rechnung? Oder ist nur die letzte Meile noch T-Com und die übrigen Anbieter unterhalten eigene Fernnetzwerke?

Ich glaube so ist es nicht.

Es wird tatsächlich etwas geschaltet.

Das Kabel endet auf der einen Seite an der Telefondose des Kunden und an der anderen beim Anbieter.
Wenn vom einen zum anderen Anbieter gewechselt wird, dann muss das auch so, manuell in einem Schaltschrank geschaltet/umgeklemmt werden.

Ein Knopfdruck in der Zentrale reicht wohl nicht aus.
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #21: November 06, 2006, 13:36:08
War mir immer schon ein bisschen schleierhaft, wie das eigentlich genau funktioniert. Und so ganz klar ist es mir auch jetzt noch nicht.
Also ist es im Prinzip so, dass alle genau das gleiche Produkt erhalten. Und die tatsächliche Dienstleistung wird auch von den genau gleichen Leuten erbracht, denn es gibt eigentlich nur einzigen Leistungserbringer, die T-Com. Das einzige was sich unterscheidet, ist der Briefkopf auf der Rechnung? Oder ist nur die letzte Meile noch T-Com und die übrigen Anbieter unterhalten eigene Fernnetzwerke?

Teils, teils.
Bei Analog-Telefon ist es teilweise so, daß die Betreiber eigene Fernnetzwerke betreiben, dann muß tatsächlich eine Leitung umgesteckt werden. Wobei das Umstecken selber problemlos ist. Die Probleme liegen immer vor- und nachher bei den "Service"-Abteilungen.
Bei DSL ist es oft so, daß die nicht nur die letzte Meile von der T-Com mieten, sondern auch den Backbone. Z.B. United Internet=1&1, GMX, Freenet. Wenn man "deren" DSL nutzt, wird physikalisch nix geändert. Es ist effektiv die gleiche Leistung. Man landet auf dem gleichen Einwahlserver, benutzt die gleichen Nameserver, bekommt T-Com-IPs... Da liegt der Unterschied nur darin, wer oben auf der Rechnung steht.
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Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #22: November 06, 2006, 13:36:59
Einer unserer Diplomanden musste sich sein Studium zeitweilig bei der Telekom verdienen. Er hat dort eine (Schnell)-Ausbildung zur Reklamationsannahme bekommen. Alles was die denen beibringen, so sagt er, den Kunden am Telefon mit Fragen zu verwirren, was bei der Alterstruktur im Lande immer besser funktionieren würde.

Das "Ich-bin-nicht-zuständig-melden-sie-sich-unter-dieser-Nummer"-Spiel, ist eine Grundlage.
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #23: November 06, 2006, 13:41:17
Und die tatsächliche Dienstleistung wird auch von den genau gleichen Leuten erbracht, denn es gibt eigentlich nur einzigen Leistungserbringer, die T-Com. Das einzige was sich unterscheidet, ist der Briefkopf auf der Rechnung? Oder ist nur die letzte Meile noch T-Com und die übrigen Anbieter unterhalten eigene Fernnetzwerke?

Da gibts die verschiedensten Modelle. Es gibt z.b. reine Wiederverkäufer, die alle Leitungen von T-Com beziehen und selber vermarkten, bzw. sich (Fern)leitungskapazitäten von verschiedenen Anbietern zusammenkaufen. Dann gibts Anbieter, die T-Com Leitungen nur bis zum nächsten Übergabepunkt ins eigene ("backbone") Netz benutzen. Dann gibts, meist regionale, Anbieter, die eigene Leitungen in die Wohnung legen.

Patrick

  • 4 - 8 - 15 - 16 - 23 - 42
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #24: November 06, 2006, 13:45:05
Also, bei den Komplettanbietern wie Arcor ist es in der Regel so, daß diese eigene Gerätschaften (sprich DSLAMs) in den Vermittlungsstellen der Telekom unterstellen. Zum Schalttermin wird dann nur noch die TAL (Teilnehmeranschlußleitung) auf das neue Rack umrangiert. Alles, was nach DSLAM datentechnisch kommt, ist dann Arcor-eigen, in der Regel Glasfaser. 

Hier gibt's etwas mehr dazu.
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Dr. Jones: Well I can assure you, Detective Britten, that this is not a dream. What?
Michael: That's exactly what the other shrink said. (Awake 1x01)
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #25: November 06, 2006, 13:54:19
Alles was die denen beibringen, so sagt er, den Kunden am Telefon mit Fragen zu verwirren, was bei der Alterstruktur im Lande immer besser funktionieren würde.

Kenne ich. Kommen die bei mir nicht weit mit, weil ich das auch kann.
Bei einer falschen Telekom-Rechnung (gut 1000DM), als ich noch bei T-Online war und per Analog-modem ins Netz mußte, wurde ich zur Klärung des Problems gezwungen mit der T-Online-Hotline zu telefonieren,. "Benutzen Sie unsere Software zur Einwahl?", "Nein, ich verbinde direkt mit PPP" "Sie benutzen als eine Windows-DFÜ-Verbindung?" "Nein, PPP" "Unsere Software?" "Nein." "Also Windows DFÜ-Verbindung, das heißt so." "Nein, ich benutze gar kein Windows." "Dann können wir auch nicht helfen." "Ich weiß..."
Ach ja, wie ging es weiter? Gegen den Teilbetrag der Rechnung habe ich Einspruch eingelegt und nicht überwiesen. Von der Telekom habe ich dann nichts mehr gehört. T-Online schrieb mir irgendwann mal, sie könnten mir kein Geld erstatten (warum auch?), unter der angegebenen Telefonnummer war immer (auch Silvester um 2:30) besetzt. Nach über einem Jahr und einem Umzug erhalte ich einen Drohbrief von Seiler und Kollegen mit Unterstellungen, ich hätte bestimmte Rechnungen nicht bezahlt. Nach einer recht harschen Antwort meinerseits, ruderten die zurück und meinten sie würden den Fall prüfen und wieder darauf zurückkommen. Seitdem nichts mehr. Ich warte immer noch auf die Entschuldigung für deren nachweislichen falschen Anschuldigungen. Vielleicht sollte ich da mal wieder anfragen. Wann sind Forderungen auf jeden Fall verjährt?

Der letzte T-Punkt, bei dem ich einen Anschluß angemeldet habe, hat meine Daten ungefragt und ohne Erlaubnis an eine Drittfirma (Happy Digits" weitergegeben. Erst mit mehreren Briefen an die mit Hinweis auf Paragraphen und Drohung mit dem Datenschutzbeauftragten konnte ich mein Recht dort auf Löschung meiner Daten und Herausgabe der Datenherkunft durchsetzen.

Einer Bekannten hatte ich aufgrund meiner Erfahrung gesagt, welches der günstigste Analog-Anschluß bei der T-Com ist. Im T-Punkt wurde ihr nur der teurere Tarif angeboten, den von mir genannten gäbe es nicht. Erst nach mehrmaliger Nachfrage und Hinweis auf deren eigenen Tarife gaben sie zu, daß es sowas gibt, aber nicht im T-Punkt.
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Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #26: November 06, 2006, 13:57:51
Zitat
Noch ein Satz zur Telefonbranche:
Wer glaubt, zu Zeiten der Staatspost war es besser, der ist jung oder sehr vergesslich.

Das glaube ich bestimmt nicht. :)
Die T-Com führt nur die "Tradition" so gut wie möglich weiter.

Die T-Com versucht das, ja, aber es gibt jetzt eben auch andere Anbieter. Man hat, leider noch nicht überall, eine Wahl bei Service und Preis. Und die T-Com verkauft Telefone nicht mehr für 1000 DM, wie ehedem. In der Summe ist das eine Verbessserung, da muß ich Florian Recht geben.
Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #27: November 06, 2006, 14:01:17
Danke für die Erklärungen.

Wer glaubt, zu Zeiten der Staatspost war es besser, der ist jung oder sehr vergesslich.

Was heisst besser? Es war damals zweifellos teurer. Und es war zu teuer. Aber war das "Produkt" schlechter?

So ganz beurteilen lässt sich das aber wohl erst dann, wenn die verschiedenen Anbieter auch wirklich zu Leistungserbringern werden und es wirklich unterschiedliche Produkte geben wird.
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Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #28: November 06, 2006, 14:13:53
Die T-Com versucht das, ja, aber es gibt jetzt eben auch andere Anbieter. Man hat, leider noch nicht überall, eine Wahl bei Service und Preis. Und die T-Com verkauft Telefone nicht mehr für 1000 DM, wie ehedem. In der Summe ist das eine Verbessserung, da muß ich Florian Recht geben.

Klar ist es schon besser als früher. Aber die T-Com hat den unfairen Vorteil gegenüber allen anderen Firmen, daß sie die wichtigen Leitungen geschenkt bekamen. Sie sind daher im Wettbewerb mit anderen Firmen immer im Vorteil. Warum wohl mußten/müssen Mitbewerber für das Anmieten einer Leitung mehr zahlen als ein Endkunde? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Es wäre wesentlich besser, wenn die T-Com bei der Benutzung der letzten Meile auf Augenhöhe mit anderen wäre, dann wäre ein fairer Wettbewerb möglich.

Was heisst besser? Es war damals zweifellos teurer. Und es war zu teuer. Aber war das "Produkt" schlechter?

Nicht wesentlich, teilweise aber schon. Man denke nur an Telefone oder die ersten Modems (Akkustik-koppler). Nur von der Post zugelassene (und dadurch teure) Geräte durften benutzt werden.
Im Provider-Bereich hat nur die Existenz der Mitbewerber die T-Com/T-Online dazu zwingen können, Flatrates oder VoIP einzuführen. Bei den Flatrates hieß es lange, daß das gar nicht bezahlbar sei, da ging es noch um 80DM pro Monat. Als dann doch immer mehr Mitbewerber das testeten, führte T-Online das auch ein. Zusätzlich machten sie aber die Mitbewerber durch die Telefonkosten kaputt, T-Online wurde um das zu vermeiden querfinanziert. Als alle Mitbewerber kaputt waren, stellte auch T-Online nach einiger Zeit ein. Bei VoIP war T-Online so mit der letzte Provider, der das unterstützte, aber auch nicht durch Hardware förderte. Die Preise trotzdem deutlich höher als bei den anderen. Denn VoIP schadte ja dem anderen Unternehmensbereich.

Dann noch die Zwangsbündelung von DSL und Telefonanschluß. Bzw. jetzt ja sogar Triple-Play: Zwangsbündelung von Telefonanschluß, schnellem DSL und Fernsehen.
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Re: Jetzt schimpfen Sie wieder auf die bösen Stromkonzere...
Antwort #29: November 06, 2006, 14:23:15
Danke für die Erklärungen.
Es war damals zweifellos teurer. Und es war zu teuer. Aber war das "Produkt" schlechter?

Die Zuverlässigkeit war beim staatlichen Telefonmonopol (west) nicht schlecht, aber manche Produkte gab es erst gar nicht und der Service war schlecht. So schlecht wie er heute immer noch bei der T-Com ist. D2 war dann aber z.B. deutlich besser im Service.