Kann das nicht unwidersprochen lassen:
Eben das ist es was mich stutzig macht.
Viele von denen haben die Möglich richtig viel Geld zu verdienen und verzichten drauf.
Sie verzichten drauf weil ihnen die Macht lieber als das Geld ist.
Und genau damit habe ich Schwierigkeiten.
Ganz an den Anfang muß man hier ja wohl die Frage stellen:
Wer ist mächtiger? Der VW-Chefmanager oder der deutsche Bundeskanzler?
In kaum einem anderen Land verleiht das wichtigste Amt so wenig Macht.
Zweitens ist es ja wohl auch strittig, was besser ist: Wille zur Macht oder Geldgier?
Und drittens ist das, was immer "Machtgeilheit" genannt wird vielleicht oft auch, zumindest am Anfang, Wille zur Gestaltung, Wille zum Allgemeinwohl beizutragen.
Ohne solche Menschen wären wir arm dran! Das sage ich trotz aller Perversionen des politischen Alltags, die es unstrittig auch gibt.
Ich kann nicht verstehen was in diesen Köpfen vorgeht. Das eine Merkel, ein Schröder, Fischer, Westerwelle oder Stoiber, wenn überhaupt, nur ein ganz geringes Interesse am Wohl des Bürgers haben, ist für mich unstrittig. Denen geht es ausschließlich um sich selber. (Noch nicht einmal um ihre Partei).
Eine Behauptung Deinerseits.
Ich behaupte: Die glauben, in ihrer Mehrheit, auch, daß sie etwas zum Positiven verändern können. Ob nun berechtigt oder nicht, daß darf ja der Wähler entscheiden.
Die benehmen sich Jahrzehnte lang daneben, prügeln nach unten, kriechen nach oben und das alles um Macht zu erhalten. Zu Beginn kein Geld, später wenig, keine Freunde, keine Anerkennung, kein Lob, nix von all dem. Nur Macht.
Deswegen habe ich mit diesen Leuten Schwierigkeiten. Ich verstehe sie nicht.
Das ist doch in allen menschlichen Gruppierungen so. Ich glaube, Du machst Dir etwas vor! Wer nach oben will, darf eben nicht zimperlich sein, daß heißt aber noch lange nicht, daß er wirklich "nach unten tritt". Aber klar, wenn man in zig Gremien die Mehrheit erringen muß (und das muß man, wenn man Spitzenpolitiker werden/sein will), dann sind Kompromisse gefragt sowie Intrigenfestigkeit. Und natürlich gibt es irgendwo den einen Kompromiss zu viel und die eine unschöne Intrige, die eine Grenzüberschreitung darstellt und den Charakter verdirbt.
Die Frage ist halt nur, wie ein demokratisches System sonst funktionieren soll. Wenn sich Herr Irgendwer zur Wahl stellt, wer wählt ihn?
Die Unions-Landesfürsten werden in den nächsten Tagen genau diese Machtgeilheit an den Tag legen.
Merkel ist schwer angeschlagen. Sie hat persönlich was in die Fr... bekommen. Die Kochs und Wulfs und die neue Pappnase aus BW wissen ganz genau, daß sie in den nächsten Wochen, durch eine schwache Merkel "nach oben rutschen" können.
Das mag ja sein, persönlich glaube ich nicht daran, erstmal wird die Schonfrist eingehalten, die Frau Merkel erlegen schon die Sozialdemokraten.
Aber auch hier eine Frage: Gibt es keine ehrlichen Beweggründe, Angela Merkel zu kritisieren? Und wenn ein Herr Ministerpräsident meint, er wäre der bessere Kanzler, ist das vielleicht nicht nur Machtgeilheit, sondern u.U. Selbstüberschätzung - wie sie fast jedem Menschen eigen ist - oder gar, tja: Irgendwo richtig?
Ich habe durchaus Spaß daran diese Leute bei ihren Machtspielchen zu beobachten. Es unterhält mich. Was ich nicht akzeptieren will, ist die Tatsache, daß sie am Ende tatsächlich Entscheidungen treffen können, die mein Leben beeinflussen. Ich finde es steht ihnen nicht zu.
Aber es ist wohl unvermeidlich....
Ganz genau. Und lieber die, als jemand, der ohne demokratische Legitimation über mich bestimmen will!
Mit der Politik ist es ähnlich wie im Fußball. Du kannst die Daumen drücken für wen immer du willst, am Ende gewinnt Bayern München. Irgendwann habe ich mich über Niederlagen der Bayern fast genauso gefreut, wie über Siege meiner Favoriten.
Die meisten Leute haben ein Herz für den Außenseiter, solange beherzt kämpft. Kann man doch überall beobachten; Fußball, Tennis, Boxen oder jetzt bei der Wahl, oder warum ist Schröder plötzlich der Held? Er hat verloren, aber halt knapper als alle vorhersagten. Und was für ein grandioser Kampf, welche Traute!
Bei der Wahl ist es ähnlich. Die, die ich gewählt habe, haben keine Mehrheit, also haben sie die Wahl verloren. Trotzdem freue ich mich über die Tatsache, daß die, die ich nicht gewählt habe auch keine Mehrheit bekommen haben.
Reichlich destruktiv....
Sind laut Deiner Aussage doch alles dieselben machtgeilen Typen. Oder doch nicht?