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Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #60: August 08, 2006, 22:21:30
Zitat
Da entlockst Du mir jetzt aber wirklich einen lauten Lacher. Ich kann das ganze auf uns herniederprasselnde Gesülze à la "wie erkenne ich Alkoholprobleme bei Kollegen und Unterstellten" und all die Vorgehensleitfäden schon gar nicht mehr hören. Und Du willst mir erklären, es bestünde kein Bewusstsein und Verständnis?
Ähm, also tut mir leid. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, warum dies ein Lacher wert sein soll. Es geht hier nicht um die Leitfäden und das "Gesülze", sonder darum, wirklich zu helfen. Wieviele kennst du, die das machen würden? Oder würden viele sich insgeheim lieber sagen:"Ach, das ist nur mal Bierchen, das macht doch nix.", oder:"Na und, ist doch sein Problem.".

Das meine ich damit, aber scheinbar ist das Verständnis bei dir auch noch nicht ganz durchgedrungen.

Ausserdem muss ich feststellen, dass du fast jeden Satz von meinem Posting auf irgendeine seltsame Weise falsch interpretiert hast. Ich will jetzt nicht alles wieder Zitieren und richtigstellen, aber 98% hast du schlichtweg nicht verstanden, bzw. mißverstanden.
Das behaupte ich nur, weil ich schon persönlich in deine Augen geschaut habe und mit dir gesprochen habe.
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #61: August 08, 2006, 22:33:36
Es geht hier nicht um die Leitfäden und das "Gesülze", sonder darum, wirklich zu helfen. Wieviele kennst du, die das machen würden?
Einige. Bzw. eigentlich alle Chefs, die ich bis jetzt hatte. Und nicht "machen würden", sondern gemacht haben bzw. machen mussten.

Zitat
Ausserdem muss ich feststellen, dass du fast jeden Satz von meinem Posting auf irgendeine seltsame Weise falsch interpretiert hast.
Das kommt mir umgekehrt auch öfters so vor.  ;) Wir scheinen uns bei Online-Diskussionen in der Tat ständig falsch zu verstehen.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #62: August 08, 2006, 23:51:32
Da sieht man's mal wieder. Rauchen ist halt irgendwie persönliche Allgemeinsache. ;)

Ich finde, Warlord hat ein paar gute Punkte aufgezählt. z.B. und v.a. ist ein Verbot keineswegs ein Garant für weniger Gebrauch oder Verfügbarkeit.
Auch nützt die derzeitige Drogenpolitik nicht den Süchtigen oder den Anfälligen, sondern v.a. der Mafia. Und der Justiz, verschafft es doch Arbeit.
Ohne jetzt irgendwas verharmlosen zu wollen ein Beispiel: Man könnte sehr wohl als Heroin- oder Morphiumsüchtiger noch seinem normalem Alltag nachgehen, wenn das Zeug nicht so teuer und verdreckt wäre. Das beweist ja auch der eine oder andere Mediziner. Nur mal als extremes Beispiel. Wem nützt also das Verbot?
Ganz ähnlich wäre es doch beim Verbot von Zigaretten. Nein, noch viel stärker. Denn die sind ja, wie gesagt, fest verankert in der Gesellschaft.

Zum Thema Alkoholismus in der Gesellschaft:
Da hat der Thyrfing schon recht, in Deutschland wird das viel zu oft verharmlost. Oder unter den Tisch gekehrt.



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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #63: August 24, 2006, 22:34:36
huihuihui, schwieriges Thema, muß ich auch mal meinen Senf dazu geben:

Ich verweise auf die höchste gesetzliche Instanz in Deutschland:


Grundgesetz
Artikel 2
[Allgemeine Handlungsfreiheit; Freiheit der Person; Recht auf Leben]

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.


Damit ist für mich ganz klar definiert, daß Rauchen dann verboten ist, wenn andere dadurch als Passivraucher "verletzt" würden. Soweit die Theorie. In der Praxis heißt das meiner Meinung nach: Rauchen muß überall da verboten werden, wo ich nicht die Wahl habe, ob ich hingehen will oder nicht: Behörden, Ämter, öffentliche Gebäude + Verkehrsmittel etc. Behördengänge sind ja nicht freiwillig, sondern notwendiges Muß.
Im Gegensatz zu Kneipen und Restaurants: da zwingt mich nichts und niemand, da hinzugehen. Deshalb finde ich ein Rauchverbot in Kneipen und Restaurants falsch.
Ich bin seit drei Jahren selber konsequenter Gelegenheitsraucher  ;D, d.h. ich rauche selber gerne, wenn ich ausgehe (was selten vorkommt). Und ich will das auch nicht missen. Nur: es gibt auch Kneipen und Feiern, die ich verlassen habe, einfach weil die Luft in den Räumen unerträglich war. Ich rauche nicht in der Wohnung, nicht im Auto und ich fände es unterträglich in einem Büro zu arbeiten, in dem geraucht würde. (siehe auch Grundgesetz).

So weit - so gut. Was ist aber dann mit den Auto- und Industrieabgasen, Umweltverschmutzung allgemein etc? Sehr heikles Thema finde ich. Z.B. jemand, der kein Auto besitzt und in einer Großstadt wohnt, dessen körperliche Unversehrtheit wird auch nicht gewahrt. Müßte dann nicht auch Autofahren in der Stadt verboten werden? (Wo ich sehr dafür wäre.  ;D)

@Fox:
ich habe das Rauchen aufgehört, in dem ich mir immer nahe Ziele gesteckt habe, z.B.: "erstmal eine Woche ohne.""Jetzt habe ichs eine Woche ausgehalten, jetzt versuche ich es noch eine Woche.""Als nächstes schaffe ich einen ganzen Monat.""Jetzt habe ich schon einen Monat nicht geraucht, dann schaffe ich auch zwei Monate""...dann sechs Monate usw." Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, ab dem ich gar nicht mehr ans Rauchen (Gewohnheit) gedacht habe. Ab da geht es ganz von alleine... ;D ;D ;D ;D ;D

Noch etwas: als quasi Nichtraucher fühle ich mich nicht gesünder als vorher. Ich habe noch genauso häufig Schnupfen, meine Kondition hat sich nicht verbessert. Allerdings ist mein Geschmackssinn wieder besser geworden. Sonst aber auch nix.

Noch noch etwas: mein Bruder hat mir erzählt, er habe mal eine Studie gelesen, nach der es für den Staat teurer wäre, wenn die Bevölkerung nicht raucht, da Raucher bekanntlich früher sterben und somit nicht so lange Renten beziehen wie Nichtraucher. Und die Gesundheitsausgaben für die Raucherbehandlungen sind demnach geringer, als die Ausgaben für die Rente wären, wenn die Raucher nicht geraucht hätten und somit länger gelebt hätten und der Steuerausfall, der durch das Nichtrauchen verursacht würde. (Alles klar ??? ???). - Ich habe keine Quellenhinweis, ich weiß also nicht, ob das stimmt. Plausibel finde ich es allerdings schon.

Wie auch immer: "Rauchen ist die Rache der Indianer" hat mal ein Freund zu mir gesagt - da scheint was dran zu sein.

Grüße, Mathias.
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"Gestern ist mir die Milch runtergefallen. Die war nicht mehr haltbar!"

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #64: August 24, 2006, 22:47:25
Habe gerade diesen Artikel entdeckt, womit sich die These, Rauchen nützt der Volkswirtschaft mehr als Nichtrauchen, wohl erledigt hat...

100 Milliarden D-mark volkswirtschaftlicher Schaden durch Rauchen sind schon enorm...

Mathias.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #65: August 24, 2006, 23:54:06
Zunächst zum Link:
Zitat
Der Verfasser ist 1988 geschäftsführender Vizepräsident der Nichtraucher-Initiative Deutschland e.V.

Damit ist der Artikel, der ja sowieso einige vom Autor eingestandene Mutmassungen enthält, als Quelle problematisch.

Immer mehr wird die finanzielle Frage in den Mittelpunkt gestellt, typisch für unsere Gesellschaft. Man liest immer öfters von "Gesundheitsökonomen". Naja...

Natürlich ist die Frage trotzdem wichtig.

Tatsache ist doch aber: Selbst wenn man den finanziellen Schaden unterm Strich ausrechnen könnte - ich behaupte man kann es nicht zweifelsfrei auch wenn ich glaube das einer entsteht - ist es doch nicht so, daß die Personen, die zur Zigarette greifen nur noch gesund leben würden, wenn man Zigaretten aus der Welt schaffen könnte (was man nicht kann).
Vielmehr ist doch davon auszugehen, daß gewisse Charaktereigenschaften, die den Raucher zum Raucher machen dann in andere Aktivitäten und Gewohnheiten münden würden. Zum Beispiel vermehrter Konsum von fetthaltigen Speisen oder eben anderer Drogen. Und das sind auch massive Kostenfaktoren. Überhaupt müssten auf Schokoriegel ganz ähnliche Warnhinweise wie auf Zigarettenpackungen. 

Es ist also wirklich nicht einfach bis unmöglich, daß auszurechnen.
Trotzdem ist natürlich JedeR, der das Rauchen aufhört bzw., noch viel besser, gar nicht damit anfängt ein Gewinn. Für sich selbst.
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Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #66: August 25, 2006, 11:30:08
@matthias:

verschwindet dieses blöde verlangen nach einer zigarette wirklich ganz?
viele ex-raucher meinten, dass es sie selbst nach jahren noch ab und zu gerne eine rauchen würden.

das ist aber wahrscheinlich wirklich eine individuelle sache.
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #67: August 25, 2006, 12:44:34
verschwindet dieses blöde verlangen nach einer zigarette wirklich ganz?
viele ex-raucher meinten, dass es sie selbst nach jahren noch ab und zu gerne eine rauchen würden.

Ich befürchte jeder Ex-Raucher hat dieses Verlangen ab und zu.
Die einen haben die Kraft es vor ihrem Inneren zuzugeben, die anderen sagen sie hätten kein Verlangen. ;D

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #68: August 25, 2006, 13:04:46
Glaube ich eigentlich auch. Ich persönlich kenne das auch, nur bin ich mit Faulheit gesegnet und gehe deswegen nicht gleich in den Laden. :) Ist dann auch gleich wieder weg.
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Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #69: August 26, 2006, 12:54:11
verschwindet dieses blöde verlangen nach einer zigarette wirklich ganz?
viele ex-raucher meinten, dass es sie selbst nach jahren noch ab und zu gerne eine rauchen würden.
Ich befürchte jeder Ex-Raucher hat dieses Verlangen ab und zu.
Die einen haben die Kraft es vor ihrem Inneren zuzugeben, die anderen sagen sie hätten kein Verlangen. ;D

Ich finde den Ausdruck "Verlangen" recht problematisch. Ich sage dazu eher "alter Automatismus", weil das sogenannte Verlangen zumeist in Situationen kommt, an die sich das Unterbewusstsein an eine Zigarette in der Hand erinnert, oder an eine Schachtel zu der man greift.

Wer das als Automatismus verstanden hat, kann auch mit dem Rauchen aufhören. Alle anderen quälen sich mit einem mehr oder minder starken Verlangen durch das Leben und schämen sich im tiefsten Inneren ihrer eigenen Schwäche... ;)
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #70: August 26, 2006, 13:09:28
Lustig, die Zufälle wieder. Dieser Thread ist wieder "aktiv" und der bei mir zwecks Lektüre auf dem Tisch liegende Magazin-Artikel "Schluss mit Lustig" hat folgende Head-Line: Niemand tanzt mehr, niemand raucht mehr, niemand trinkt mehr, niemand hat eine Affäre. Statt dessen gepflegte Langeweile. Mal ehrlich: Wann haben Sie sich das letzte Mal richtig amüsiert?

Keine schlechte Frage. Freue mich jedenfalls auf den Artikel.  :P 8)
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Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #71: August 26, 2006, 13:14:56
Ich finde den Ausdruck "Verlangen" recht problematisch. Ich sage dazu eher "alter Automatismus", weil das sogenannte Verlangen zumeist in Situationen kommt, an die sich das Unterbewusstsein an eine Zigarette in der Hand erinnert, oder an eine Schachtel zu der man greift.

Wer das als Automatismus verstanden hat, kann auch mit dem Rauchen aufhören. Alle anderen quälen sich mit einem mehr oder minder starken Verlangen durch das Leben und schämen sich im tiefsten Inneren ihrer eigenen Schwäche... ;)
Verlangen oder Automatismus?
Ist doch egal.

Warum sollte es einfacher sein mit dem Rauchen aufzuhören wenn ich es als Automatismus anerkannt habe?
Es bleibt doch bei den vielen Situation im Tagesablauf die mich zur Zigarette greifen lassen.

Jedem Raucher ist bewusst das es schädlich ist. Sich und anderen gegenüber.
Jeder Raucher weiß auch das es immer wieder Leute gibt die das Rauchen erfolgreich, auch über viele Jahre, aufgegeben haben.
Trotzdem können sie es nicht lassen.
Ob sie dabei Opfer einer "Sucht", eines "Automatismus" oder eines "inneren Verlangens" sind, ist doch egal.
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #72: August 26, 2006, 14:19:42
Wenn es als Automatismus, also als Sache, die man einfach "erlernt" hat, erkannt wurde, ist klar, dass es sich um keine Sucht handelt. Die sogenannte Zigarettensucht ist nichts als Augenwischerei. Der körperliche Entzug findet jede Nacht im Schlaf statt (hatte ich schon mal erwähnt).
Wenn man weiß, wie das mit den Griffen zur Kippe funktioniert, dann kann man locker aufhören, ohne einen Gedanken an Sucht oder Verlangen zu verschwenden.

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #73: August 26, 2006, 20:35:24
Automatismus, Verlangen...

In meinen Augen kann man es auch als Übersprungshandlung verstehen. Meine alte Biologielehrerin meinte damals, Rauchen sei Befriedigung des Saugverlangens (ähnlich wie bei Säuglingen). Wäre interessant festzustellen, wie viele Vielraucher als Säuglinge nicht gestillt wurden?
Bestimmt ist Rauchen von allem ewtas - je nach Mensch.
Wie auch immer - mit meiner oben beschriebenen Methode habe ich es einfach geschafft, daß ich nach einiger Zeit einfach nicht mehr ans Rauchen gedacht habe. Denn das ist es ja, was viele Raucher zur Zigarette greifen läßt - weil sie daran denken. Und wenn ich jetzt ab und zu eine Zigarette rauche ist das für genauso Genuss, wie wenn ich ein gutes Glas Wein trinke, oder wie man manchmal einfach Lust auf ein kühles Glas Bier hat (lecker). Das ist jetzt schwieirg zu erklären, aber man hat ja Lust auf ein Genußmittel (Bier, Wein, Whisky) etc., weil man sich ja daran erinnert, wie es schmeckt, und nicht, weil man süchtig oder abhängig ist. Und so ist 's für mich mit Tabakgenuss auch. (Ich hahb' mir ernsthaft schon überlegt, ob ich nicht Pfeife rauchen sollte, weil das dem Tabakgenuss noch mehr entgegenkommt, denke ich.)

Kurzum - man muß einfach wieder verlernen, in jeder x-beliebigen Situation ans Rauchen zu denken, dann kann man es einschränken bzw. aufhören. (Spart außerdem eine Menge Geld).

Mathias.
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daveinitiv

Re: jetzt wirds allerdings grob.
Antwort #74: Oktober 27, 2006, 22:56:26
Ahhh, Sie sind Sportler? Nö, kein Job, Sie wissen schon, die Krankheitsfälle mit Brüchen etc.

Das ist aber mittlerweile schon der Normalfall, ein Kollegen von mir ist letztens erst beieiner Firma eingestellt worden,
als er versichert hat, bei keinem Fussball-oder Sportverein zu sein, bzw. musste unterschreiben, auch nicht einem solchen beizutreten, das kam mit in den Arbeitsvertrag

"Diggin' old threads"

So weit ich das im Kopf habe, muss man bei solchen Fragen nicht die Wahrheit sagen, und man kann dann auch nicht deswegen gekündigt werden. Der Arbeitsatmosphäre ist das natürlich nicht zuträglich. Aber eine derartige Einschränkung des Privatlebens wegen eines Jobs ist imo nicht zulässig.