Forum

daveinitiv

Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #15: September 26, 2005, 23:30:52
Zitat von: Flo

Aber gut, die haben ja sogar noch handfestere Probleme (Mohren und co.).

Was haben denn die Neger für Probleme? ;D
Zitat von: Flor

Ja, daß dürfte wirklich so sein, aber was soll man tun? Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: Man legt sein Interesse für Spitzensport ganz ab oder man akzeptiert das Doping.
Und wer würde *wetten*, daß die junge, sympathische AthletIn wirklich heimliche Kuren macht und nicht einfach nur sehr hart trainiert und ein Supertalent ist? Kann ja sein...

Ich persönlich könnte auf Spitzensport gut verzichten, ausser... tja, eben doch nicht so einfach. 

Das ist der Punkt. Wie gesagt, ab einem gewissen Grad …

Zitat von: Flo

Finde ich sehr interessant. Kann man also sagen, daß ein Doper für einen (muskulären) Leistungsschub locker drei-sechs Monate lang positiv sein muss?

Ja, in der Regel schon. Und auf jeden Fall, wenn man "vernünftig" dopen will. Und man muss sich wie gesagt an strikte Ernährungspläne halten, Ruhephasen beachten usw. Man richtet sein ganzes Leben danach aus. Sklave des eigenen Körper. So einfach, wie sich Otto Normal das vorstellt ist das nicht. Und deswegen gibt es auch so viele Vorfälle, wo die Leute echt Schaden nehmen. Die denken sich, bissl was geschluckt und gespritzt und fertig ist die Laube.

Zitat von: Flo
Ich nehme an, daß gilt nicht für EPO etc., oder? Die reichern ja das Blut quasi direkt an und verbessern den Sauerstofftransport zu den Muskeln, erhöhen also die Ausdauer, nicht die Muskelmasse. Oder?
Mittel wie Epo wirken aufs aerobe Training. Das heißt Kondition wird verbessert. Also besserer Transport des Sauerstoffs ins Blut. Bessere Aufnahme von Sauerstoff durch die Lunge, zB bei Clenbuterol (Antiasthmatikum). Die Kapillaren in der Lunge werden da auch geweitet. Und teilweise blocken diese Mittel sogar die katabole Phase des Muskelstoffwechsels. Also wie du gesagt hast.
Zitat von: Flo
Und wie ist es mit Wachstumshormonen? Ich dachte eigentlich, daß sie die vorhandenen Ressourcen des Körpers "umleiten".

Soweit ich das im Überblick habe ist es mit Wachstumshormonen noch gefährlicher, weil das noch tiefer in den Hormonhaushalt eingreift. Es gibt Wachstumshormone, die aus der menschlichen Hirnanhangsdrüse (von Toten) gewonnen werden … da muss man ja wohl nix zu sagen. :-x

Zitat von: Flo
Oder Testosteron? Verbessert doch die Fettverbrennung und reichert Muskeln an? Schon klar, man muss auch mehr machen, aber man kann auch mehr?
Aber ich merke schon, richtig Ahnung habe ich nicht.
Es gibt soviele Formen von Testosteronpräperaten. Aber die Fettverbrennung wird direkt nicht dadurch angeregt. Klar, man drückt mehr Kilos, das verbraucht mehr Energie und wenn man weniger Energie zu sich nimmt dann wird halt auch Fett verbrannt, aber nur sehr gering. Mehr werden die wichtigen Eiweißproteine der Muskeln verbrannt. Also hat man 2 Effekte, die sich gegenseitig aufheben. Krass ausgedrückt.

Zitat von: Flo

Das ist ja mal interessant, auch wenn wohl ziemlich Bodybuilding-spezifisch, ein mir ehrlich gesagt generell suspekter Sport.
Du schreibst, man sieht und spürt es. Kann man also bei einem Bodybuilder ziemlich sicher sagen, ob er Anabolika nimmt oder nicht?

Na ja, es gibt zwei Arten des Bodybuildings. Oder besser ausgesprochen. Welches Ziel verfolge ich. Will ich nur auf die Bühne. Oder brauch ich es zur Unterstützung meines Sports, sehr gutes Beispiel American Football. Jeder Kilo Muskel ist Power, Kraft mit der ich mich gegen meinen Gegner durchsetzen kann
Beim ersten kann ich deine Meinung verstehen. Dass du das nicht so als Sport siehst. Aber da kann ich dir auch sagen, wenn jemand so etwas möchte, Sport ist es auch. Zwar vollster Ego-Sport, aber doch sportliches Leistungsmessen.
Ich trainiere jetzt mit Unterbrechungen ca. 10 Jahre. Ich sag mal so, ich sehe es. Jeder der länger trainiert sieht es. Man bekommt da ne Intuition für. Quasi nen drittes Auge ;) Ob du das auch siehst kann ich dir nicht sagen, aber es ist halt anders, ob es "ehrlich" aufgebaut ist oder nicht.


Zitat von: Flo
70% von so einem Body-Builder sind wohl eh mehr als genug für die Allermeisten. Aber bleiben die wirklich, sofern man sich halbwegs gesund ernährt und etwas bewegt, oder muß man schon ab und an eine Monsterhantel liften?
Und wie verhalten sich Muskeln, die 70 oder 50% ihrer maximalen Ausbildung haben auf Dauer?
Ich habe den Eindruck, wenn ein Arm in Gips liegt, bauen alle gleich ab, der Sportler bekommt aber bei gleichem Training schneller wieder Muskeln, als hätten die ein Gedächtnis. Kannst Du das so bestätigen?
Also bei mir kann ich das sagen. Und bei den Leuten mit denen ich zu tun habe auch. Klar, ein Trizeps baut mehr ab als ein Schultermuskel. Aber es bleiben im Schnitt so um die 55-70%, mal genau gesprochen. Also von dem, das man aufgebaut hat.
Ja, Muskeln haben ein Gedächtnis. Was in dem Fall, dass man trainiert hat, dann aufgehört hat und dann wieder anfängt positiv ist. Aber ist auch negativ. Habe mir mal einen Muskelbündelriß im Beinbizeps beim Footballtraining zugezogen. An schlechten tagen merke ich den immer noch :( .
Aber du hast Recht. Wenn die Muskulatur mal einen bestimmten Zeitraum trainiert wurde hat sie quasi ein Gedächtnis. Bewegungsabläufe, Kraftabläufe usw. Ist genauso, als ob man mal zB Fußball gespielt hat und dann Jahre nicht mehr. Nach 2-3 Trainingseinheiten hat man schon wieder einen besseren Bewegungsablauf, als ein trainierter Körper, der zum ersten Mal Fußball spielt.

Zitat von: Flo

Kannst Du das mit Muskelreife näher erläutern? Heißt das, daß man unter 30 noch nicht alle Muskeln voll ausbilden kann?

Hab jetzt leider nicht die entsprechenden Belege zur Hand. Aber heißt nicht, dass man unter 30 nicht alle Muskeln ausbilden kann. Aber ab 30 spricht der Körper, die Muskulatur wesentlich besser auf Training an. Die Muskulatur prägt sich schneller aus, wird teilweise härter oder schneller härter, der Körper ist muskelmäßig erst dann auf seinem Höhepunkt oder Plateau. Das geht, auch wieder vom Ty abhängig bis ca. 45. Dann wird es wieder schwieriger.

Zitat von: Flo
Entschuldige bitte die vielen Fragen, aber wenn schon mal Einer Ahnung hat... :)


Soviel Ahnung habe ich auch nicht, aber das bisschen teile ich doch gerne.

Und SSV Hacheney war wieder geil. Ruhrpott at its best.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #16: September 29, 2005, 14:26:23
Eine etwas späte Antwort...

Was haben denn die Neger für Probleme? ;D

Ne, ne, nur die Mohren, welche Wilfried heißen, biologisch: Homo Schleichwerbikus. ;)

Zitat
Das ist der Punkt. Wie gesagt, ab einem gewissen Grad …

Tja, wahrscheinlich schon.
Ich glaube, daß ist mittlerweile auch beim Fußball ein Thema, nur spielt man hier noch Vogel Strauß.

Zitat
Ja, in der Regel schon. Und auf jeden Fall, wenn man "vernünftig" dopen will. Und man muss sich wie gesagt an strikte Ernährungspläne halten, Ruhephasen beachten usw. Man richtet sein ganzes Leben danach aus. Sklave des eigenen Körper. So einfach, wie sich Otto Normal das vorstellt ist das nicht. Und deswegen gibt es auch so viele Vorfälle, wo die Leute echt Schaden nehmen. Die denken sich, bissl was geschluckt und gespritzt und fertig ist die Laube.

Dann müsste ja die Arbeit der Doping-Kontrolleure zumindest bei den bekannten Mitteln ja eigentlich besser funktionieren. Aber ich nehme an es gibt einfach nicht genug Kontrollen.

Zitat
Mittel wie Epo wirken aufs aerobe Training. Das heißt Kondition wird verbessert. Also besserer Transport des Sauerstoffs ins Blut. Bessere Aufnahme von Sauerstoff durch die Lunge, zB bei Clenbuterol (Antiasthmatikum). Die Kapillaren in der Lunge werden da auch geweitet. Und teilweise blocken diese Mittel sogar die katabole Phase des Muskelstoffwechsels. Also wie du gesagt hast.

Katabole Phase?
Nun, das mit den Asthma-Mitteln ist ja sowieso der Hammer - gerade unter Leistungssportlern scheint ja die Asthmatiker-Quote enorm hoch zu sein. Ist ja auch klar, denn sicher sagt der Doktor:
"Ihr Kind hat schweres Asthma und noch ein paar andere chronische Krankheiten - ideale Voraussetzungen für eine Sportlerkarriere! Glückwunsch!" ;D
Krass finde ich auch die Eigenblutanreicherung oder wie das heißt. Blut abgeben, in die Zentrifuge (oder was auch immer) und wieder zuführen. Kann nicht so direkt gesund sein, würde man meinen.

Zitat
Soweit ich das im Überblick habe ist es mit Wachstumshormonen noch gefährlicher, weil das noch tiefer in den Hormonhaushalt eingreift. Es gibt Wachstumshormone, die aus der menschlichen Hirnanhangsdrüse (von Toten) gewonnen werden … da muss man ja wohl nix zu sagen. :-x

Ja, ich weiß, daß "natürliche" Hormon wird v.a. in Osteuropa "geerntet". Das ist ganz toll, denn so kann man selbst Creutzfeldt-Jakob übertragen. Schon ganz schön gruslig.
Vorteil ist aber wohl, daß man es nicht nachweisen kann - im Gegensatz zu künstlich erzeugtem. So habe ich das zumindest gelesen.

Zitat
Es gibt soviele Formen von Testosteronpräperaten. Aber die Fettverbrennung wird direkt nicht dadurch angeregt. Klar, man drückt mehr Kilos, das verbraucht mehr Energie und wenn man weniger Energie zu sich nimmt dann wird halt auch Fett verbrannt, aber nur sehr gering. Mehr werden die wichtigen Eiweißproteine der Muskeln verbrannt. Also hat man 2 Effekte, die sich gegenseitig aufheben. Krass ausgedrückt.

Nun, angeblich steigt bei hohem Testeronspiegel ja allgemein die Aktivität. Insofern müsste es schon gute Wirkung erzielen, natürlich mit jeder Menge Nachteilen. Aber das es, v.a. bei Frauen, bzgl. Schnellkraft noch am besten einschlägt zeig(t)en doch die alten Rekorde. Ich würde mal sagen: Bis zu diesem Balco-Zeug wohl unerreicht.
Sehen wir mal von dem Zeug ab, das Michael Johnson wohl genommen hat, was auch immer es war...

Zitat
Na ja, es gibt zwei Arten des Bodybuildings. Oder besser ausgesprochen. Welches Ziel verfolge ich. Will ich nur auf die Bühne. Oder brauch ich es zur Unterstützung meines Sports, sehr gutes Beispiel American Football. Jeder Kilo Muskel ist Power, Kraft mit der ich mich gegen meinen Gegner durchsetzen kann
Beim ersten kann ich deine Meinung verstehen. Dass du das nicht so als Sport siehst. Aber da kann ich dir auch sagen, wenn jemand so etwas möchte, Sport ist es auch. Zwar vollster Ego-Sport, aber doch sportliches Leistungsmessen.

So habe ich das nicht gemeint. Ist schon Sport, irgendwie, nur ich finde es halt reichlich lächerlich, die machen sich doch zum Affen. Schön anzuschauen ist das für mich jedenfalls nicht. Das sind mir ja verschwitzte Ringer noch lieber, naja, ein bisschen.
Mit suspekt meinte ich v.a., daß ich einfach annehme, daß dort gedopt werden muss, bis es kracht. Sicher erstmal ein Vorurteil, aber wenn ich diese Leute so anschaue, kann ich mir das kaum anders vorstellen. Gibt es in diesem Bereich überhaupt ernstzunehmende Kontrollen?

Das Bodybuilding zum Zwecke eines anderen Sports ist mir schon verständlicher. Nur auch hier frage ich mich so einiges. Der perfekt-funktionale Sportler ist für mich nach wie vor der austrainierte Boxer. Was darüber hinausgeht, verbraucht doch Unmengen an Sauerstoff. Gut, AF sehe ich als legitime Ausnahme, da es ja nicht diese Form der Ausdauer verlangt (eine andere allerdings schon - ich meine die Kunst, alle Gelenke beisammen zu halten und nach einem Zusammenprall weiter zu machen).
Aber in anderen Sportarten... gerade im Kampfsport gibt es immer mehr den Trend zu diesen enormen Muskelmassen. Klar, kommen die ins Rollen... aber ab der zweiten Runde wird es halt schwierig, dann fangen sie an zu schnaufen. Das kann nicht sinnvoll sein.
Und gerade in den exotischeren Kampfsportarten (Ultimate z.B.) wird ja sowieso nicht oder nur sporadisch kontrolliert - auch wenn anderes behauptet wird.


Zitat
Ich trainiere jetzt mit Unterbrechungen ca. 10 Jahre. Ich sag mal so, ich sehe es. Jeder der länger trainiert sieht es. Man bekommt da ne Intuition für. Quasi nen drittes Auge ;) Ob du das auch siehst kann ich dir nicht sagen, aber es ist halt anders, ob es "ehrlich" aufgebaut ist oder nicht.

Schade das das nicht für EPO gilt, dann würde die ganze Tour aber hell leuchten! ;)

Zitat
Also bei mir kann ich das sagen. Und bei den Leuten mit denen ich zu tun habe auch. Klar, ein Trizeps baut mehr ab als ein Schultermuskel. Aber es bleiben im Schnitt so um die 55-70%, mal genau gesprochen. Also von dem, das man aufgebaut hat.
Ja, Muskeln haben ein Gedächtnis. Was in dem Fall, dass man trainiert hat, dann aufgehört hat und dann wieder anfängt positiv ist. Aber ist auch negativ. Habe mir mal einen Muskelbündelriß im Beinbizeps beim Footballtraining zugezogen. An schlechten tagen merke ich den immer noch :( .

Gut, bei Verletzungen bilden sich ja Narben, bei einer Dehnung/Schrumpfung des Muskels wird dieses Narbengewebe bewegt... so meine Laien-Theorie. Den Negativeffekt könnte ich mir also noch erklären, aber das Muskeln quasi eine PMU ;) eingebaut haben?
Ich glaube aber schon, daß es wirklich so ist, denn es deckt sich mit meinen Beobachtungen.


Zitat
Aber du hast Recht. Wenn die Muskulatur mal einen bestimmten Zeitraum trainiert wurde hat sie quasi ein Gedächtnis. Bewegungsabläufe, Kraftabläufe usw. Ist genauso, als ob man mal zB Fußball gespielt hat und dann Jahre nicht mehr. Nach 2-3 Trainingseinheiten hat man schon wieder einen besseren Bewegungsablauf, als ein trainierter Körper, der zum ersten Mal Fußball spielt.

Das liegt aber, so glaube ich, an den gespeicherten Bewegungsabläufen im Hirn.
Entfernt dazu ein interessanter Link:
http://www.youramazingbrain.com


Zitat
Hab jetzt leider nicht die entsprechenden Belege zur Hand. Aber heißt nicht, dass man unter 30 nicht alle Muskeln ausbilden kann. Aber ab 30 spricht der Körper, die Muskulatur wesentlich besser auf Training an. Die Muskulatur prägt sich schneller aus, wird teilweise härter oder schneller härter, der Körper ist muskelmäßig erst dann auf seinem Höhepunkt oder Plateau. Das geht, auch wieder vom Ty abhängig bis ca. 45. Dann wird es wieder schwieriger.

Na wenigstens einmal etwas positives. ;)
Und wie schaffe ich es, mit über 60 so drahtig, aber fertig, auszusehen wie Mick Jagger oder Iggy Pop? ;)


Zitat
Und SSV Hacheney war wieder geil. Ruhrpott at its best.

Yo, na dann Glückwunsch. :)
_______
Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.

daveinitiv

Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #17: Oktober 03, 2005, 09:23:38
Hier noch ein interessanter Artikel: http://www.taz.de/pt/2005/07/04/a0132.nf/text

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #18: Januar 28, 2006, 19:53:22
Wir sind soweit:
Das Zeitalter des Gendopings hat begonnen

Dieser Springstein hat wirklich null komma nichts gelernt aus seinen Erfahrungen. Lest Euch den verlinkten FAZ-Artikel durch, diese Unverfrorenheit und Menschenverachtung ist wirklich empörend.
_______
Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #19: Januar 28, 2006, 20:38:22
Das ist wirklich übel.

Aber Menschenverachtend?

Natürlich verachtet Springstein das Leben und die Gesundheit von anderen.
Aber ich glaube nicht das Grit Breuer das unwissende Opfer ist.

Egal!
Ich weiß warum ich zwischen "Fernsehsport" und "meinem Sportplatz" unterscheide.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #20: Januar 28, 2006, 21:10:03
Natürlich verachtet Springstein das Leben und die Gesundheit von anderen.
Aber ich glaube nicht das Grit Breuer das unwissende Opfer ist.

Das wollte ich auch nicht ausdrücken. Ich meine die eklatante Missachtung  der Gesundheitsrisiken an sich.
Und bzgl. unwissendes Opfer: Der Rechner wurde ja im Laufe der Ermittlungen zu einem anderen Fall beschlagnahmt - Springstein wird vorgeworfen, einer damals Minderjährigen Testosteronpräparat-Tabletten in die Hand gegeben zu haben, ohne sie über die Wirkstoffe aufzuklären.

Aber mal weg von Springstein: Man sieht doch wieder einmal, daß all die Doping-Bekämpfung nur die trifft, die nicht über die besten Mittel verfügen. Das war im Fall Balco ja auch schon so, schließlich gab es in diesem Fall keinen einzigen Positiv-Test, es sind alles nur Zeugenaussagen, Geständnisse und Dokumente.

Nicht das das eine neue Erkenntnis wäre - es zeigt nur einmal mehr die Sinnlosigkeit des Unterfangens und welche Perversionen mit dem Leistungssport verbunden sind - vielleicht ist aber auch Leistungssport selbst schon die Perversion. 
_______
Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #21: Januar 28, 2006, 21:37:35
es zeigt nur einmal mehr die Sinnlosigkeit des Unterfangens und welche Perversionen mit dem Leistungssport verbunden sind - vielleicht ist aber auch Leistungssport selbst schon die Perversion. 

Deswegen: Freigeben.

Im Profisport-Bereich. Dazu zähle ich auch die Amateure, die ab übernächster Woche um olympisches Edelmetall kämpfen.

Ein Muskel-Monster, daß die 100m in 7 Sekunden läuft, werde ich mir anschauen.
Millionen anderer auch. Die Fernsehanstalten werden Traumquoten haben.
Welch ein Anblick, wenn das Tartan wie trockener Wüstensand nach hinten wegspritzt.
 ;D
Dann muss niemand mehr heucheln und lügen. Jeder sieht wie lächerlich das alles ist.

Ist die Idee so krank wirklich?
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #22: Februar 21, 2006, 11:07:22
Hier gibt's ein schönes Interview zu hören.

Besonders lustig ist der Teil, in dem es um die "Luft im Schwimmer" geht. ;D
Re: Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
Antwort #23: Mai 31, 2006, 18:19:38
Ich will mal Öl ins Feuer giessen  ;)
_______
Es ist leicht, das Leben schwer zu nehmen, und es ist schwer, das Leben leicht zu nehmen.
(Erich Kästner)
Re: Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
Antwort #24: Mai 31, 2006, 19:00:24
Ich glaube mal lieber das, was ich glauben will.

Mag sein, daß hier falsch ermittelt wurde. Beschissen hat er trotzdem. Ich bin mir sicher.

Ami, Texaner, bekennender Bush-Anhänger, immer siegreich..... mal ehrlich, wie soll das alles ohne Beschiss zusammen passen?

-Kein Smilie-

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
Antwort #25: Mai 31, 2006, 20:22:20
Und ich glaube, daß alle Spitzenradfahrer dopen. Wir haben ja wieder einmal einen  Riesenskandal in Spanien und dort auch nur, weil endlich mal Jemand hinschaute. Gewusst von diesem spanischen Spezialitäten hat aber vorher schon jeder Insider. Nur das liebe ARD-Publikum erfährt davon natürlich erst ganz zum Schluß und dann auch nicht besonders ausführlich, zumindest nicht in den Sportsendungen.

Ich bin mir eigentlich sicher das keiner dieser Pedalhelden durch eine wirkliche Überprüfung (also Überwachung) durchkommen würde. Solchen Methoden will ich aber auch wieder nicht das Wort reden, schließlich verteidige ich sonst fortwährend den Persönlichkeits- und Datenschutz.
Letzten Endes weiß es ja auch so JedeR, der/die es wissen will. Zumindest sind die Zweifel so riesengroß, daß man sie nicht mehr übersehen kann, ohne sich dumm zu stellen. Also entweder das oder aktives Ignorieren, weil man sich den Spaß nicht verderben lassen will. Und genau das ist ja eh schon gut eingeübt.

Ich halte die weitgehend kritikfreie Berichterstattung v.a. der öffentlich-rechtlichen Sender (von den Privaten erwarte ich eh nichts) für einen handfesten Skandal. Gerade beim Radsport kann man doch fast von organisierter Kriminalität sprechen.
Siehe zu diesem Thema auch den Prozess zwischen Werner Franke und der ARD. Den Ausgang stellt die ARD ja recht einseitig dar. In Wirklichkeit war das gar nicht so pro ARD, sondern ein Kompromiss, mit dem auch Franke glücklich sein kann (und zu sein scheint).

Die Kumpanei zwischen Sportreportern und Sportlern treibt ja noch ganz andere Blüten.

Hat wer den Kampf Brähmer gegen Veit gesehen? Da konnte man ja regelrecht miterleben, wie der Reporter mit sich kämpfte, die den Wünschen des Boxstalls zuwiderlaufende Realität hinzunehmen.
Kriegte aber noch die Kurve und erwähnte dann sogar die oft äußerst merkwürdigen Punkturteile gerade in Deutschland. Es ist ihm und seinem Sender also durchaus bewußt, daß im Boxen oft mal betrogen wird. Konsequenz? Immer mehr Boxen und immer mehr Marktgeschrei drumherum. 

Zurück zum Lancie Boy:
War es etwa zu erwarten, daß die WADA ihn ans Kreuz nagelt? Dem eigenen Sport, also Geschäft, Probleme macht?

Alles ein Sumpf!
_______
Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
Antwort #26: Mai 31, 2006, 20:52:53
Alles ein Sumpf!

Macht doch nix.

Meine Sporthelden sind nicht so klasse weil sie dopen. Sie sind so klasse weil sie 'was dafür tun.

Ein (gedopter) Armstrong war über Jahre besser als ein (gedopter) Ulrich.

Ungedopt hätte es zwischen den beiden den gleichen Einlauf in Paris gegeben. Armstrong und Ulrich hätten nur 14 Stunden länger für die Tour benötigt und ein, uns heute völlig ungekannter und untalentierter, Spanier hätte gewonnen.

Ein 19jähriger Radamateur, bei uns aus der Gegend, der in der Bundesliga fährt, hat frei zugegeben, daß absolut alle in seinem Leistungsbereich dopen.
Und was soll's?
Das sind trotzdem Super-Talente.

Ich habe das Doping im Sport (nicht nur im Fernseh-bekannten-Top-Sport) längst als Fakt hingenommen.
Dopingproben haben nur einen Sinn: Die Übeltäter sollen nicht außerhalb der Verbände bekannt werden.
Denken wir an Fußball.
Es ist die Sportart, mit der bei uns unglaublich viel Kohle gemacht wird. Dopingfälle im Fußball?
Unbekannt! Wer's glaubt....

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
Antwort #27: Mai 31, 2006, 21:18:45
Na, wenn's Dir nichts macht.... ich zahle jedenfalls keine Gebühren, damit hoch bezahlte "Star-Reporter" gemeinsame Sache mit Betrügern machen. Außerdem ist das eine Unsitte, die letztendlich auch andere Bereiche erreichen wird/erreicht hat. Das Thema "journalistische Nähe" ist ja gerade wieder aktuell, Nähe zum BND in diesem Fall.
In einer alternden und immer fetter werdenden Gesellschaft werden Sportler mittlerweile wie Halbgötter verehrt (oder auch verdammt), diese betrügen aber mehr oder weniger alle, so ist zu vermuten. Welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft als Ganzes, Stichworte: Idole, erworbene Verhaltensweisen und gesellschaftlicher Konsens?

Ich finde das alles also keineswegs einfach so hinzunehmen, weil ja eigentlich alle dopen und daher wieder Waffengleichheit herrscht (was ja auch nicht stimmt, weil die Mittel ganz schön teuer sind).

Und ja, mein eigentlich geliebter Fußball leidet darunter auch ("Fußball wird immer athletischer!" - beliebter Spruch, und die Konsequenz?), und hier kommt ja der öffentlich zelebrierte Betrug - Schwalbe und co. - noch dazu. Gerade dieser Sport leidet auch extrem unter der Kumpanei zwischen Sportler und Journalisten (bekannt als Waldisierung ;)) und dem kommerziellen Overkill. Habe deßhalb eigentlich keine Lust auf die WM (hier kommt noch Hass auf Fifa dazu) und hoffe auch national auf den großen Knall, der alles wieder auf ein gesundes Maß zurecht stutzt. 

Aber bis dahin... sehe ich zwar noch Sport, aber nur noch wenig. Halte es teilweise auch einfach nicht mehr aus. Immerhin... ein lauer Kompromiss mehr im Leben. Aber bin knapp dran, mal richtig konsequent zu sein. :)
_______
Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
Antwort #28: Mai 31, 2006, 21:33:01
Flo, einfach nicht so wichtig nehmen, den Fernsehsport. Dann macht er auch wieder mehr Spaß!

Ehrlich, das alles ist Unterhaltung, Entertainment. Nicht mehr.

Bei mir ist es der 6.klassige Dorffußball der mit "heilig" ist. Und ein Freund der sehr erfolgreich als Triathlet ist.
Bei den Dorffußballern hoffe ich das sie noch nicht bescheißen, beim Triathleten bin ich mir sicher.

Über die Fifa brauchen wir nicht weiter zu reden.

Die Deutschen sollen bei der WM früh scheitern? Ja, gerne!
ich habe überall herum posaunt das ich ihnen kaum mehr als einen Punkt aus drei Vorrundenspielen zutraue und würde mich freuen (ich geb's ja zu) wenn ich recht behielte. ;)

Das die deutschen Bildzeitungs-Leser (nur den Sport, ich lese nur den Sport, ich find' die Titten eklig) das nicht richtig einschätzen können ist mir klar, ich bin aber endlich auf dem Weg diese Narren nicht aufzuklären. (zu versuchen ;))

Also, wenn Ullrich Basso besiegt, freue ich mich.

Wenn Deutschland, im Endspiel (oh Gott!) Brasilien besiegt auch. Ich kann nicht anders.

Re: Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
Antwort #29: Mai 31, 2006, 21:49:20
In einer alternden und immer fetter werdenden Gesellschaft werden Sportler mittlerweile wie Halbgötter verehrt (oder auch verdammt), diese betrügen aber mehr oder weniger alle, so ist zu vermuten. Welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft als Ganzes, Stichworte: Idole, erworbene Verhaltensweisen und gesellschaftlicher Konsens?

Meine Tageszeitung hatte zufälligerweise vor ein paar Tagen einen interessanten kleinen Schwerpunkt auf einem Thema, das auch etwas in diese Richtung ging: Sie konstatierte, dass bei Künstlern und Sportlern die Lohnschere eben so (oder mitunter gar noch extremer) vorhanden ist, wie in der Wirtschaft. Während sich die Öffentlichkeit über die extremen Lohnunterschiede zwischen Managern und Untergebenen ereifert, stört sich kaum jemand an den selben extremen Unterschieden bei Künstlern und Sportlern. Und sie fragte sich, weshalb das so ist.
Ich bin dem Thema nicht in in alle Tiefe gefolgt, aber als einer der diskutierten Gründe, weshalb es bei Künstlern und Sportlern vermutlich weniger stört, ist mir jener in Erinnerung geblieben, dass dort die Leistung von den Künstlern und Sportlern selbst erbracht wird, während am Managererfolg ja auch die Untergebenen mitgearbeitet haben.
Gerade bei den Sportlern verliert diese Begründung aber natürlich durch die Doping-Thematik wieder etwas ihre Berechtigung.
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)