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Endlich, Armstrong erwischt!! (Der große Dopingthread)
August 23, 2005, 10:35:03
Leider viel zu spät ist Lance Armstrong nun endlich beim Dopen erwischt worden.
Bei seinem ersten Toursieg 1999 war er Epo-gedopt.

Sehr Schade das es meinem Helden, um seinen verdienten Ruhm gebracht hat. (Aber wahrscheinlich auch nur so lang, bis von ihm eine alte Probe mit moderenen Mitteln analysiert wird.  ;))
« Letzte Änderung: Februar 21, 2006, 11:15:50 von Florian »

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #1: August 23, 2005, 18:55:18
Na, dann hoffen wir mal, daß nicht auch Ulles Pipi eingefroren wurde. ;)

Für mich sind die alle, mehr oder minder, gedopt. Das gilt für viele Sportarten und fängt ja schon damit an, daß sehr viele Spitzensportler angeblich Astmatiker sind, nur um das Zeug inhalieren zu dürfen. Das widerspricht doch jedem gesunden Menschenverstand. Habe mal die Krankenakten der deutsche Leichtathleten gesehen, bzw. die Berichtsbogen, was sie alles nehmen müssen. Lauer Schwerpatienten, ungelogen. Multiple Krankheiten und Leistungssport sind da scheinbar eine natürliche Verbindung. ;)
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Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #2: August 24, 2005, 07:02:12
Ich glaube auch das nahezu alle gedopt sind.
Mich nervt nur diese Verlogenheit. Armstrong unterstützt und sponsert Organisationen gegen Doping. Was soll der Mist?

Wenn der Spitzensport fair bleiben/werden soll, dann gibt´s nur eins: Doping muss frei gegeben werden.

Ich warte darauf das in naher Zukunft ´mal die Bombe in der "ach so sauberen" Fußball-Bundesliga platzt.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #3: August 24, 2005, 13:02:05
Ja, die FIFA drückt sich nicht ohne Grund um die IOC-Regeln...
In Italien sieht man das ja auch, da gibt es jetzt Bluttests, die werden dann verweigert... und bei Juve, so die handfesten Gerüchte, soll auch zu Zidanes Zeiten schon massiv gedopt worden sein.
Und "die Athletik" wird ja im Fußball immer wichtiger, wie kein "Experte" zu erwähnen vergisst.

Freigeben ist so eine Sache, dann haben wir wieder arge Gesundheitsschäden durch die echten Anabolika-Hämmer der Vergangenheit (siehe DDR-Doping-Opfer) und eine Chancengleichheit herrscht dann auch nicht - wie jetzt wäre es auch weiterhin eine Frage des Geldbeutels, welche Mittel man sich leisten kann.
Letztendlich ist die Doping-Bekämpfung aber wirklich zahnlos und daher eher den Sponsoren zuliebe gemacht. Insofern könnte man es wirklich freigeben, Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und ich nehme an - nach einer Schrecksekunde - würde das Publikum das akzeptieren. Das alle Schwimmer(innen) Kiefer wie Schaufelbagger haben stört ja auch kaum Jemanden.
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Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #4: August 24, 2005, 13:33:40
Zitat
Das alle Schwimmer(innen) Kiefer wie Schaufelbagger haben stört ja auch kaum Jemanden.
Kiefer wie Schaufelbagger?
Das war mir noch nicht aufgefallen.

Wenn Kristin Otto, als ZDF Moderatorin, Dopingmeldungen vorliest, muss ich auch immer heftig lachen!

Mich würde interessieren, was Doping wirklich bringt.
Mein Freund, der Triathlet, ist nun wirklich ein austrainierter Mensch. Sein Körper ist um einiges fiter als der unserer Ballacks und Kuranis.
Ich habe ihm schon einmal vorgeschlagen Doping zu testen. Es hätte mich einfach interessiert was das bringt.
Er hat sogar einen Nachbarn, der Arzt ist und der ihn ab und zu betreut. Zuletzt bei einem Radrennen mit dem Tollen Namen "Race across the Alps".
Da waren in 3 Tagen über (ich glaube) 50 Höhen-Kilometer zu fahren. Dazu musste jeder Teilnehmer seinen eigenen Arzt mitbringen.
Mit Hilfe dieses Arztes sollte er Doping testen.
Nun ist mein Freund leider stur wie ein Panzer. Er hat es abgelehnt.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #5: August 24, 2005, 17:32:47
Na hör mal! :) Das hat er wohl zurecht abgelehnt, oder wärest Du gerne das Versuchskaninchen für Hobbywissenschaftler? ;D

Schau Dir die Schwimmer einfach mal an, wenn sie vor dem Rennen vorgestellt werden. Müssen die alle dringend zum Zahnarzt oder leiden sie unter einer der Nebenwirkungen der Wachstumshormone? Und wie war das mit den Pranken des Wunderschwimmers? Natürlich eine Laune der Natur!


Was bringt Doping?

Ist es wirklich die Trainingslehre und das Material der Schwimmanzüge, die immer neue Weltrekorde hervorbringt oder sind Wachstumshormone einfach die bessere Dopingmethode für Schwimmer? Warum wird eine Frau heutzutage mit nicht einmal 6,90 m Weltmeisterin, wo der Weltrekord doch bei 7,52 steht (Galina Tschistjakowa, UdssR, 1988, in Leningrad/St.Petersburg)? Warum sind überhaupt, gerade bei den Frauen, so viele 80er-Ostblock-AthletInnen noch Weltrekordhalterinnen? Haben hier Trainingslehre und Materiallehre an Güte verloren oder ist Testosteron bei Schnellkraft halt doch der beste Treibstoff? Verzeichnete Montgomery rein zufällig eine enorme Leistungssteigerung, als sich die Balco-Leute seiner annahmen oder lag es am neuen Futter? Ist es Ergebnis ehrlicher Anstrengung, daß die ach-so-große Läufernation Griechenland pünktlich zur Olympiade im eigenen Land (bzw. im Jahr davor) gleich mehrere Goldkandidaten im Sprint hat(te) und  sind ihr Arzt und ihr Trainer die besten der Welt gewesen? Sind die dünnen Sprinter einfach schneller und war Muskelpaket Michael Johnson ein Irrweg der Trainingslehre (obwohl er alles gewann und die 200 Meter als Erster unter 20 Sekunden lief und das so, als würde er zum Postkasten marschieren) oder waren die Muskel Nebenergebnis der alten Dopingmittel, die man sich heute nicht mehr zu nehmen traut, während die neuen nicht so verräterisch sind? Und ist es so, daß Armstrong zwar guter Kumpel von einem verurteilten italienischen Doping-Arzt ist, von ihm aber niemals auch nur das Angebot zum Doping bekommen hat? 

Diese Reihe könnte man noch lange fortsetzen. Wenn man nur hemmungslos genug dopt, dazu braucht man natürlich Unterstützung von oben oder enorme Traute, kann man aus einem guten Leistungssportler einen der besten machen. Die meisten werden wahrscheinlich nicht so extrem dopen, aber das kann man natürlich nicht einmal bei den Überführten wirklich beurteilen. Der Fall Montgomery, dazu gibt es ja jede Menge Akten, gibt uns aber schon mal eine Idee, ebenso die Griechen und die ehem DDR, was man so alles rausholen kann.
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Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #6: August 24, 2005, 17:44:46
Zitat
Warum wird eine Frau heutzutage mit nicht einmal 6,90 m Weltmeisterin, wo der Weltrekord doch bei 7,52 steht (Galina Tschistjakowa, UdssR, 1988, in Leningrad/St.Petersburg)

Heike Drechsler hat bei einem Sportfest in Italien, in den Alpen, vor ca. 8 Jahren einen Satz auf 7,66 (oder so) gemacht.
Bei diesem Sportfest gab es für einen Weltrekord einen Farrari. Weil die Italiener den aber nicht ausbezahlen wollten, haben sie den Rückenwind nicht von 2,0irgendwas Meter/sec. auf 2.0 Meter/sec. abgerundet, was sie im Rahmen der Regel hätten tun können, sondern auf irreguläre 2,10 Meter/sec. aufgerundet.

Heike Drechsler war selbstverständlich niemals gedopt. Deutsche, erst recht nach 1989, würden so etwas nie machen. ;D

Meinen Kumpel hätte ich gerne gedopt gesehen, weil ich mir (fast) sicher bin, daß eine Dopingkur für einen kurzen Zeitraum, unter ärtzlicher Aufsicht, keinen großen Schaden anrichtet.

Ich muss nun zu einem Lokalderby auf den Sportplatz. Um 18:30 Uhr geht´s los.
Wir werden uns mit Ruhm bedecken!!

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #7: August 24, 2005, 18:06:28
Das wäre doch gegen jeden Sportlerethos. Ich kann ihn sehr gut verstehen und ehrlich gesagt: Wenn Du ihn ernsthaft dazu aufgefordert hast, könnte ich eine gewaltige Irritation seinerseits gut verstehen...

Mach doch einen Selbstversuch. :) Im Fitnessstudio bekommst Du ja gleich allerlei Wunderdinge angeboten und nach ein paar Stunden oder auf Nachfrage unter den Muskelpaketen recht einfach auch die harten Stoffe. Miss den Muskelzuwachs pro Woche, vorher und nachher. Und dann den Muskelschwund nach Absetzen der Droge(n).
Ohne Pickel, Frauenstimme und Hodenschrumpfung (leider kein Witz!) gibt es aber auch einen Weg: Kauf Dir ein Buch von einem Bodybuilding-Aussteiger oder lies die Prozessakten (oder Berichte darüber) aus dem Balco-Prozess.
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Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #8: August 24, 2005, 20:55:16
Richtig ernsthaft war meine Aufforderung an ihn natürlich nicht.
Trotzdem hätte es mich interessiert. Es wird so viel dummes Zeugs über das Dopen erzählt, daß ich an Informationen aus erster Hand großes Interesse gehabt hätte.

Aber in diesen Ausdauersportarten wie Triathlon oder Marathon wird beschissen ohne Ende. Auch ohne Doping. Da trainieren, meist ältere und sehr ehrgeizige, Herren das ganze Jahr für einen Stadtmarathon, um dann am Wettkampftag mir der S-Bahn eine oder zwei Stationen zu fahren und nicht zu laufen, um ihre Bestzeit zu steigern. Wenn man bescheißt um Geld zu verdienen (Ostblock Gewichtheber) dann kann ich das noch verstehen, aber ausschließlich sich selber zu bescheißen will nicht in meinen Kopp.

Übrigens das Lokalderby hat wieder gezeigt in welcher Gemeinde die besseren Menschen leben. Wir haben durch ein traumhaftes Flugkopfball-Eigentor der gegnerischen Nummer 10, in der 80.Minute mit 1:0 gewonnen. Genial  ;D

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #9: August 24, 2005, 22:23:22
Übrigens das Lokalderby hat wieder gezeigt in welcher Gemeinde die besseren Menschen leben. Wir haben durch ein traumhaftes Flugkopfball-Eigentor der gegnerischen Nummer 10, in der 80.Minute mit 1:0 gewonnen. Genial  ;D

Ob der zu tief in die Dopingflasche gekuckt hat? ;)
Ich schaue auch gerne Amateur-Fußball mit all seinen Unzulänglichkeiten.

Bzgl. Selbstbetrug:
Machen wir doch alle morgens vor dem Spiegel. ;D
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #10: August 25, 2005, 11:43:40
Laut eines gewissen Donati bringt EPO im Radsport bis zu 8 hm/h. Da hätte ein sauberer Sportler natürlich keine Chance mehr. Überhaupt ein guter Artikel zum Thema, also Lesen. :)
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Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #11: August 25, 2005, 12:13:47
Ein sehr schöner Artikel.

8km/h halte ich aber schlicht weg für übertrieben.
Man sollte nicht vergessen das die Tour zu Mercks' Zeiten auch 500km länger war als heute und das anders gefahren wurde. Heute wird von ersten Moment an schnell gefahren. Immer mit dem Ziel ein Sponsor Trikot ins (Live-) Fernsehen zu bringen. Das gab es früher so nicht.
Aber natürlich ist das gestiegene Tempo nicht mit dem besseren Material (Hagen Boßdorf/ARD) zu erklären.

Rudi Altig hatte früher den Spitznamen "Die fahrende Apotheke". Der war wohl einer von denen, die es auch während des Rennes noch verkauft haben. Als ARD-Experter ist ihm, beim Verlesen einer Dopingmeldung durch einen Kommentator mal der Satz: "Das bisschen Doping macht doch nix!" rausgerutscht. Das hat er später nie wieder gemacht....
Jan Ulrich hat übrigens auf die "Armstrong-Dopingmeldung" wie folgt reagiert: "Ich weiß nicht, was das von der Presse nun schon wieder soll, Lance war der Größte...."

Ich vermute er weiß genau, warum er sich in Zurückhaltung übt.... mein Held!
 ;)

daveinitiv

Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #12: September 25, 2005, 11:12:50
Erstmal ein paar generelle Worte dazu. In allen Doping relevanten Sportarten wird im Leistungssektor gedopt. Fast jeder Sportler in dem Bereich nimmt das eine oder andere Mittelchen. Wirklich nervend ist aber meiner Meinung nach nur die Doppelmoral, die in unserer  Gesellschaft diesbezüglich vorherrscht. Dauernd wird verlangt, gerade auch von Medien und Sponsoren, dass neue Rekorde aufgestellt werden sollen, dass die Mannschaftssportarten schneller und athletischer werden müssen. Wenn aber jemand mal im Netz der Dopingfander hängen bleibt ist es der größte Buhman. Ein gesellschaftlich nicht mehr tragbarer Schandfleck.

Tatsache aber ist, dass jeder Körper früher oder später seine natürliche Leistungsgrenze erreicht. Da kann trainiert werden bis sprichwörtlich der Arzt kommt. Ab einem bestimmten Punkt geht es nicht mehr weiter. Bei dem einen ist das schon der Bereich, wo man "nur" Semiprofi ist, bei anderen vielleicht erst im Bereich vom Weltrekordsniveau.

Aber um weiter zu kommen muss dann irgendwann gedopt werden. Punkt. Das ist nunmal so, es ist sportmedizinisch durch viele Tests und Studien beweisen. Da führt kein Weg dran vorbei. Und man sollte endlich mal diese Doppelmoral ablegen und sich eingestehen, dass bestimmte Leistungen nur unter zu Hilfenahme von bestimmten "Trainingslehren" erzielt werden kann.




Mach doch einen Selbstversuch. :) Im Fitnessstudio bekommst Du ja gleich allerlei Wunderdinge angeboten und nach ein paar Stunden oder auf Nachfrage unter den Muskelpaketen recht einfach auch die harten Stoffe. Miss den Muskelzuwachs pro Woche, vorher und nachher. Und dann den Muskelschwund nach Absetzen der Droge(n).
Ohne Pickel, Frauenstimme und Hodenschrumpfung (leider kein Witz!) gibt es aber auch einen Weg: Kauf Dir ein Buch von einem Bodybuilding-Aussteiger oder lies die Prozessakten (oder Berichte darüber) aus dem Balco-Prozess.

Gerade so etwas ist absolut kritisch und gefährlich. Die anabolen Mittel, die zu einem starken Zuwachs von Muskeln im Bodybuilding gebraucht werden sind . Da kann man so viele Nebenwirkungen erzielen, die man nicht einkalkuliert hat.
Erstens muss man sagen, dass die Mär von ich dope jetzt und muss fast nicht trainieren, denn die Muskeln wachsen selbst, ist völliger Schwachsinn. Gerade um da die gewünschten Musklezuwachsraten zu erzielen muss man noch viel härter trainieren. Der Körper muss beim Training immer überhalb seiner Leistungsgrenzen gebracht werden. Was medizinisch schon sehr bedenklich ist. Aber nur so kann man Erfolge erzielen. Zudem muss man festhalten, dass man so eine "Kur" nicht mit ich nehm das Zeug mal und feddich nicht angehen kann und sollte. Der Körper muss mit einem "Auf den Wegbringer Mittelchen" vorbereitet werden. Dauer ca. 5 Wochen. Dann kommt die eigentliche Dopephase. Dauer 8-12 Wochen. Nach dieser braucht man wieder Mittel um runterzukommen, Dauer hier 6-8 Wochen. Ansonsten läuft man Gefahr, dass der Körper bei der hormonellen Umstellung nicht mitkommt und man die von Flo schon beschriebenen Nebenwirkungen hat, zusätzlich hat man das Risiko von "Anabolikatitten".
Wie man schon leicht aus den Zeiten errechnen kann liegt eine komplette "Kur" bei minimum 4,5-über 6 Monaten. Und in diesem Zeitraum muss eisern durchtrainiert werden, keine Pause, immer ganz genau ernähren nach Ernährungsplan nur auf den Körper hören und achten. Also mal bestimmt nicht, ich dope und -Boooom- 10 Kilo Muskeln mehr.

Auch die Muskelmasse, die man aufbaut ist eine sehr unter-, nee überschätzte Sache.
Im Schnitt kann man 12-15 Kilo schaffen, bei manchen vielleicht weniger, bei manchen vielleicht ein bisschen mehr. Man zieht aber in der Zeit ziemlich viel Wasser, d.h. dass sich im Muskelgewebe stärker Wasser anlagert, was den Muskel schwammig und aufgedunsen aussehen lässt und sich auch so anfühlt. Dieses Wasser muss man dann auch noch aus der Muskulatur trainieren. So bleiben im Endeffekt 5-10 Kilo Muskelaufbau. Und das alles für den Preis der eigenen Gesundheit? Und bei den Preisen (finanziell)? Ich weiss nicht. Doch ich weiss. Nee, dass muss nicht sein.

Im Bodybuilding kann man bis zu einem gewissen körperlichen Plateau auch ohne Mittelchen gute Erfolge erzielen. Mit konsequenter Ernährung und guten Trainingsplänen. Und solche Muskeln die bleiben. Auch wenn man aufhört zu trainieren. Zwar nicht 100%, aber doch im Schnitt 70% davon. Und man erreicht ziemlich schnell wieder sein voriges Trainingsniveau, wenn man wieder anfängt zu trainieren.

Und das ist einer der wenigen Vorteile des Alterns: Die Muskelreife setzt erst ab 30 ein  ;)
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #13: September 25, 2005, 11:41:00
Und das ist einer der wenigen Vorteile des Alterns: Die Muskelreife setzt erst ab 30 ein  ;)

Wirklich? Schön! Ich sage ja immer, ich werde besser, nicht älter. ;-)

Gruß, Sascha *ausgereift*

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Endlich, Armstrong erwischt!!
Antwort #14: September 26, 2005, 18:58:16
Sehr interessanter Beitrag!
Mein Vorschlag zum Selbstversuch war natürlich nicht ernst gemeint. Gell, fränk! :)

Erstmal ein paar generelle Worte dazu. In allen Doping relevanten Sportarten wird im Leistungssektor gedopt. Fast jeder Sportler in dem Bereich nimmt das eine oder andere Mittelchen. Wirklich nervend ist aber meiner Meinung nach nur die Doppelmoral, die in unserer  Gesellschaft diesbezüglich vorherrscht. Dauernd wird verlangt, gerade auch von Medien und Sponsoren, dass neue Rekorde aufgestellt werden sollen, dass die Mannschaftssportarten schneller und athletischer werden müssen. Wenn aber jemand mal im Netz der Dopingfander hängen bleibt ist es der größte Buhman. Ein gesellschaftlich nicht mehr tragbarer Schandfleck.

Ganz meine Meinung! Nicht nur werden Rekorde sprichwörtlich vergoldet, nein, Tatsache ist:
Wird man bei Olympia Vierter, ist man morgen wieder vergessen.
Eine große Mitschuld haben hier auch die Medien. Krassestes Beispiel dürfte die jahrelange Sponsor-Tätigkeit des Ersten (ARD) beim Telekom-Radteam sein. Jeder weiß doch, was für eine Pharma-Messe die Tour ist. Wer glaubt da noch an seriösen Sportjournalismus?
Aber gut, die haben ja sogar noch handfestere Probleme (Mohren und co.).


Zitat
Aber um weiter zu kommen muss dann irgendwann gedopt werden. Punkt. Das ist nunmal so, es ist sportmedizinisch durch viele Tests und Studien beweisen. Da führt kein Weg dran vorbei. Und man sollte endlich mal diese Doppelmoral ablegen und sich eingestehen, dass bestimmte Leistungen nur unter zu Hilfenahme von bestimmten "Trainingslehren" erzielt werden kann.

Ja, daß dürfte wirklich so sein, aber was soll man tun? Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: Man legt sein Interesse für Spitzensport ganz ab oder man akzeptiert das Doping.
Und wer würde *wetten*, daß die junge, sympathische AthletIn wirklich heimliche Kuren macht und nicht einfach nur sehr hart trainiert und ein Supertalent ist? Kann ja sein...

Ich persönlich könnte auf Spitzensport gut verzichten, ausser... tja, eben doch nicht so einfach. 



[quote ]Gerade so etwas ist absolut kritisch und gefährlich. Die anabolen Mittel, die zu einem starken Zuwachs von Muskeln im Bodybuilding gebraucht werden sind . Da kann man so viele Nebenwirkungen erzielen, die man nicht einkalkuliert hat.
Erstens muss man sagen, dass die Mär von ich dope jetzt und muss fast nicht trainieren, denn die Muskeln wachsen selbst, ist völliger Schwachsinn. Gerade um da die gewünschten Musklezuwachsraten zu erzielen muss man noch viel härter trainieren. Der Körper muss beim Training immer überhalb seiner Leistungsgrenzen gebracht werden. Was medizinisch schon sehr bedenklich ist. Aber nur so kann man Erfolge erzielen. Zudem muss man festhalten, dass man so eine "Kur" nicht mit ich nehm das Zeug mal und feddich nicht angehen kann und sollte. Der Körper muss mit einem "Auf den Wegbringer Mittelchen" vorbereitet werden. Dauer ca. 5 Wochen. Dann kommt die eigentliche Dopephase. Dauer 8-12 Wochen. Nach dieser braucht man wieder Mittel um runterzukommen, Dauer hier 6-8 Wochen. Ansonsten läuft man Gefahr, dass der Körper bei der hormonellen Umstellung nicht mitkommt und man die von Flo schon beschriebenen Nebenwirkungen hat, zusätzlich hat man das Risiko von "Anabolikatitten".
Zitat

Finde ich sehr interessant. Kann man also sagen, daß ein Doper für einen (muskulären) Leistungsschub locker drei-sechs Monate lang positiv sein muss?
Ich nehme an, daß gilt nicht für EPO etc., oder? Die reichern ja das Blut quasi direkt an und verbessern den Sauerstofftransport zu den Muskeln, erhöhen also die Ausdauer, nicht die Muskelmasse. Oder?
Und wie ist es mit Wachstumshormonen? Ich dachte eigentlich, daß sie die vorhandenen Ressourcen des Körpers "umleiten".
Oder Testosteron? Verbessert doch die Fettverbrennung und reichert Muskeln an? Schon klar, man muss auch mehr machen, aber man kann auch mehr?
Aber ich merke schon, richtig Ahnung habe ich nicht.

Kann man auch sagen: Doping oder nicht, Leistungssport ist immer ungesund? Der Meinung bin ich schon lange.

Zitat
Wie man schon leicht aus den Zeiten errechnen kann liegt eine komplette "Kur" bei minimum 4,5-über 6 Monaten. Und in diesem Zeitraum muss eisern durchtrainiert werden, keine Pause, immer ganz genau ernähren nach Ernährungsplan nur auf den Körper hören und achten. Also mal bestimmt nicht, ich dope und -Boooom- 10 Kilo Muskeln mehr.

Auch die Muskelmasse, die man aufbaut ist eine sehr unter-, nee überschätzte Sache.
Im Schnitt kann man 12-15 Kilo schaffen, bei manchen vielleicht weniger, bei manchen vielleicht ein bisschen mehr. Man zieht aber in der Zeit ziemlich viel Wasser, d.h. dass sich im Muskelgewebe stärker Wasser anlagert, was den Muskel schwammig und aufgedunsen aussehen lässt und sich auch so anfühlt. Dieses Wasser muss man dann auch noch aus der Muskulatur trainieren. So bleiben im Endeffekt 5-10 Kilo Muskelaufbau. Und das alles für den Preis der eigenen Gesundheit? Und bei den Preisen (finanziell)? Ich weiss nicht. Doch ich weiss. Nee, dass muss nicht sein.

Das ist ja mal interessant, auch wenn wohl ziemlich Bodybuilding-spezifisch, ein mir ehrlich gesagt generell suspekter Sport.
Du schreibst, man sieht und spürt es. Kann man also bei einem Bodybuilder ziemlich sicher sagen, ob er Anabolika nimmt oder nicht?

Zitat
Im Bodybuilding kann man bis zu einem gewissen körperlichen Plateau auch ohne Mittelchen gute Erfolge erzielen. Mit konsequenter Ernährung und guten Trainingsplänen. Und solche Muskeln die bleiben. Auch wenn man aufhört zu trainieren. Zwar nicht 100%, aber doch im Schnitt 70% davon. Und man erreicht ziemlich schnell wieder sein voriges Trainingsniveau, wenn man wieder anfängt zu trainieren.

Und das ist einer der wenigen Vorteile des Alterns: Die Muskelreife setzt erst ab 30 ein  ;)

70% von so einem Body-Builder sind wohl eh mehr als genug für die Allermeisten. Aber bleiben die wirklich, sofern man sich halbwegs gesund ernährt und etwas bewegt, oder muß man schon ab und an eine Monsterhantel liften?
Und wie verhalten sich Muskeln, die 70 oder 50% ihrer maximalen Ausbildung haben auf Dauer?
Ich habe den Eindruck, wenn ein Arm in Gips liegt, bauen alle gleich ab, der Sportler bekommt aber bei gleichem Training schneller wieder Muskeln, als hätten die ein Gedächtnis. Kannst Du das so bestätigen?
Kannst Du das mit Muskelreife näher erläutern? Heißt das, daß man unter 30 noch nicht alle Muskeln voll ausbilden kann?

Entschuldige bitte die vielen Fragen, aber wenn schon mal Einer Ahnung hat... :)
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.