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Florian

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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #60: Dezember 30, 2012, 13:09:55
Natürlich ist das schwierig.

Ich habe mal in einer Dokumentation gesehen, wie versucht wird, im Ost-Kongo faire Rohstoffgewinnung zu ermöglichen. Konkret ist das dann so, dass ein deutscher Ingenieur vorbeischaut (sofern sicherheitstechnisch überhaupt möglich!) und einen Fragebogen ausfüllt. Da werden die Arbeiter dann gefragt, ob sie an Milizen oder sonst wen Schutzgeld abdrücken müssen. Wie richtig die Antworten wohl sind? Man schaut nach Kinderarbeit und Zeichen von Ausbeutung. Die Mine wird besichtigt und man versucht eine Vertrauensbasis aufzubauen.
Lohn der Mühe dann ein schönes Siegel und höhere Erlöse für die Leute dort.

Jetzt ist es natürlich so: Sicherheit und Arbeitsbedingungen spotten aus europäischer Sicht trotzdem jeder Beschreibung. Und natürlich kann man da nicht 100% kontrollieren alle Zeit. Und natürlich besteht die Gefahr, dass aus allen möglichen Minen die Minerale zusammengemischt werden.

Kauft man gar nichts mehr aus Konfliktgebieten, sind die vielen kleinen Schürfer arbeitslos. Mal davon abgesehen, dass China da nicht mitzieht.
Auch wird dann halt geschmuggelt und das Zeug kommt angeblich aus dem Nachbarland. Zwar kann man das analytisch nachprüfen, aber das ist teuer und bei der Menge und den verschachtelten Handelsbeziehungen nicht wirklich wirksames Instrument. 
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Florian

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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #61: Januar 25, 2013, 15:07:52
Der neue Bericht zur Supplier Responsibility ist da. Hier nach unten scrollen:
http://www.apple.com/supplierresponsibility/
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Florian

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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #64: November 06, 2013, 18:35:30
Apple baut eine neue Fabrik in Arizona, 2000 Arbeitsplätze soll das bringen. Die Fabrik soll zu 100% mit einem ebenfalls neu gebauten Solarfeld betrieben werden.
Beobachter meinen, dabei ginge es um Saphir-Glas, wie es z.B. auf iPhone-Linse und Fingerprint-Sensor zu finden ist. Vielleicht auch bald auf dem Display? Es ist jedenfalls noch robuster als das bisherige „Gorilla Glass“.
http://9to5mac.com/2013/11/04/apple-to-build-manufacturing-facility-in-mesa-arizona-will-create-2000-jobs/

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Florian

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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #66: Oktober 01, 2014, 19:09:26
Für die hoch bezahlten Manager hält sich das Mitleid wohl in Grenzen, aber die Konkurrenz ist heftig und ruhiger Schlaf wird auch oft nicht gegönnt:
http://9to5mac.com/2014/10/01/former-apple-managers-talk-of-the-247-work-culture-these-people-are-nuts/

Übrigens: Dieses „Ich komme mit vier Stunden Schlaf aus!“ ist allermeistens eine Lüge, oder der Mensch ist auf dem Weg zum psychischen und körperlichen Wrack. Chronischer Schlafmangel ist ein Riesenproblem bei der „Leistungserbringung“. Auch Drogen helfen da nicht dauerhaft weiter. Auch Merkel tönt ja, sie komme mit sehr wenig Schlaf aus. Sind das die tollen Menschen auf einer neuen Evolutionsstufe oder doch eher Irrende, die sich selbst betrügen?
Nun will ich nicht sagen, dass es solche Menschen gar nicht geben kann. Aber ich glaube der Welt ginge es besser, wenn alle genug schlafen würden.
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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #67: Oktober 02, 2014, 06:43:46
Mit vier Stunden Schlaf käme ich nicht aus. Am ersten Tag ginge es noch, nach der zweiten Nacht wäre ich platt.
Vielleicht würden die Cracks mit sechs, anstatt vier Stunden Schlaf ihr Tagwerk konzentriert in 11 Stunden, anstatt in 17 Stunden schaffen.

Bei vielen Firmen wird aber verlangt, dass bereits ein kleiner Abteilungsleiter, der vielleicht 15 Leuten vorsteht, am Abend länger macht. Der hat zwar nichts zu tun und muss sich die Arbeit für die Überstunde am Tage zusammen sparen, aber schließlich muss er sich von seinen Untergebenen abgrenzen.

Bei Politikern gehe ich davon aus, dass solch kleine Einwürfe über die hohe Leistungsfähigkeit reine PR sind.
Zu Wahlkampfzeiten verraten sich die Damen und Herren gerne, weil sie dort, zusätzlich zu ihren bezahlten Aufgaben, noch was für die Karriere tun müssen. Das ist dann so anstrengend, weil sie 18 Stunden auf den Beinen sind. Nach dem Wahlkampf verfallen sie dann wieder in den Trott und täuschen routiniert Engagement und Fleiß vor. ;)

Florian

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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #68: Oktober 02, 2014, 10:49:38
Die Top-Politiker sind ständig auf Achse und müssen sicher Kompromisse machen, wenn sie acht Stunden schlafen wollen. Wobei sie dann bald keine Top-Politiker sein werden. :) Vor allem früher kamen noch etliche alkoholische Getränke und Nikotin dazu.
Was wundern einen da gewisse Entscheidungen?

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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #71: Februar 13, 2015, 16:06:28
Fortschritte beim Vermeiden von „conflict minerals“:
http://www.macworld.com/article/2883972/apple-makes-progress-in-cutting-use-of-conflict-minerals.html

Wie gut diese Überprüfungen in der Praxis sind, ist umstritten.
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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #72: Februar 16, 2015, 12:17:13
Man sollte nicht vergessen, dass es selbst in Deutschland Firmen gibt, wo fast jährlich Arbeitnehmer sterben, weil es in der Produktionshalle 40°C und mehr hat ... aber diese Firmen stehen ja leider nicht im öffentlichen Fokus ... oder in Bangladesch oder sonst wo.

Florian

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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #73: Februar 16, 2015, 19:21:42
Das kann man wirklich nicht vergleichen.

Sicher kann man nirgends völlig ausschließen, dass Arbeitnehmerrechte oder sogar Gesundheitsvorsorge missachtet werden. Der Unterschied ist, dass man sich bei uns wehren kann und auch nicht im absoluten Elend versinkt, wenn man den Job aufgeben muss.

Das sich viele nicht wehren und sich die Leute nicht mehr organisieren, verstehe ich nicht.
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Re: Schlimme Bedingungen bei den Apple-Herstellern?
Antwort #74: Februar 17, 2015, 17:14:37
Also ich seh da keine großen Unterschiede, wenn man in D für 3€ die Stunde im Akkord arbeitet und auch nur dann seine 3€ bekommt und im Sommer bei 40+ die älteren Mitarbeiter reihenweise aus den Latschen kippen. Und dann im Dreimonatsrhythmus die Mitarbeiter durch neue HartzIVler austauscht ...

Und dann gibts auf der anderen Seite die Herren von Adidas, die nicht wissen wohin mit dem Geld ...