Antwort #60: Dezember 30, 2012, 13:09:55
Natürlich ist das schwierig.
Ich habe mal in einer Dokumentation gesehen, wie versucht wird, im Ost-Kongo faire Rohstoffgewinnung zu ermöglichen. Konkret ist das dann so, dass ein deutscher Ingenieur vorbeischaut (sofern sicherheitstechnisch überhaupt möglich!) und einen Fragebogen ausfüllt. Da werden die Arbeiter dann gefragt, ob sie an Milizen oder sonst wen Schutzgeld abdrücken müssen. Wie richtig die Antworten wohl sind? Man schaut nach Kinderarbeit und Zeichen von Ausbeutung. Die Mine wird besichtigt und man versucht eine Vertrauensbasis aufzubauen.
Lohn der Mühe dann ein schönes Siegel und höhere Erlöse für die Leute dort.
Jetzt ist es natürlich so: Sicherheit und Arbeitsbedingungen spotten aus europäischer Sicht trotzdem jeder Beschreibung. Und natürlich kann man da nicht 100% kontrollieren alle Zeit. Und natürlich besteht die Gefahr, dass aus allen möglichen Minen die Minerale zusammengemischt werden.
Kauft man gar nichts mehr aus Konfliktgebieten, sind die vielen kleinen Schürfer arbeitslos. Mal davon abgesehen, dass China da nicht mitzieht.
Auch wird dann halt geschmuggelt und das Zeug kommt angeblich aus dem Nachbarland. Zwar kann man das analytisch nachprüfen, aber das ist teuer und bei der Menge und den verschachtelten Handelsbeziehungen nicht wirklich wirksames Instrument.
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"If music be the food of love, play on!”
William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.